Beethovens 9 Symphonien wirken fast ein wenig mickrig, wenn man sie den 107 Symphonien Joseph Haydns gegenüberstellt. 107 Werke, wo jedes einzelne dazu beigetragen hat, die Werkgattung der Symphonie zu formen und zu festigen. Nicht umsonst wird Joseph Haydn als Vater der Symphonie bezeichnet. 41 Konzerte sind im HAYDN-JAHR 2009 dafür vorgesehen, alle Symphonien mit verschiedenen hochkarätigen Orchestern zur Aufführung zu bringen. Es handelt sich dabei gewissermaßen um ein Jahrhundertvorhaben: Ein Haydn-Projekt von so gewaltigen Ausmaßen gab es noch nie!
Die Daten dieses Konzertprojektes sind beeindruckend: 107 Werke, 414 Einzel-Sätze, über 44 Stunden Musik! Diese unglaubliche Anzahl macht das Projekt Haydn 100&7 ebenso faszinierend wie unheimlich, macht es zur einmaligen Herausforderung: programmatisch, musikalisch wie auch organisatorisch. 41 Konzerte werden benötigt, um dieses ungeheure symphonische Schaffen umzusetzen. Aufgeführt werden die Symphonien annähernd in der tatsächlichen Chronologie und nicht in der bekannten, nach dem Hobokenverzeichnis erstellten Folge.
Den Anfang macht Nikolaus Harnoncourt, der mit seinem Programm einen musikalischen Überblick geben wird und jede Phase von Haydns symphonischem Schaffen beleuchtet. Neben der 1. Symphonie werden die Feuersymphonie (Nr. 59) aus Haydns Sturm und Drang-Phase sowie die Symphonie Nr. 95 und die Nr. 100 mit dem Titel Militärsymphonie zu hören sein. Harnoncourt gilt seit Jahrzehnten als Experte für die Musik von Joseph Haydn. Ähnlich wie die Haydn- Festspiele Eisenstadt hat er sich schon vor Jahrzehnten für die Wiederbelebung stark gemacht und gemeinsam mit seinem Orchester Concentus Musicus hat er erheblichen Anteil an der weltweiten Beliebtheit von Haydns Musik.