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Krems: Sonic Youth begeistern am Eröffnungstag

©Florian Wieser/Donaufestival
Fünf lange Jahre hat man auf die Kultband Sonic Youth gewartet, nun war es soweit: Als Headliner am Eröffnungstag des Donaufestivals legten diese für die folgenden Tage einiges vor.

Das Kremser Donaufestival ist das angesagte Ding, und es gefällt sich offenbar darin: Zahlreiche Bobos in Festivallaune, mehr Bars als früher – vom Avantgarde-Geist der ersten Ausgaben scheint bei dem Musik- und Performance-Festival nicht mehr allzu viel übrig. Aber der Erfolg gibt Intendant Tomas Zierhofer-Kin recht, wie auch der gestrige ausverkaufte Eröffnungsabend der fünften Ausgabe bewies. Fünf Jahre habe man auf Sonic Youth gewartet, freute sich der Gery Keszler der Alternativ-Kultur auf den Auftritt der New Yorker Indie-Rocker. Und der Headliner konnte die Erwartungen erfüllen.

Sonic Youth zelebrierte eine äußerst lebendige und lautstarke Reise durch die vergangenen drei Jahrzehnte der Rockgeschichte und ließ sich von der euphorischen Stimmung in der prall gefüllten Messehalle gerne anstecken. Kurz gesagt – das Konzert der Indie-Dinosaurier war einfach gut: kraftvolle Gitarren, energetische Arrangements, gut gelaunte Akteure und ein toller Sound in der Halle. Die Fans kochten, das restliche Publikum durfte sich über einen souveränen Auftritt mit vielen Klassikern freuen.

Nur die hohen Temperaturen brachten manche dazu, den Abend lieber im Freien ausklingen zu lassen. Dort hatte die interaktive Performance “Slum-TV” ihre Zelte aufgeschlagen, doch das afrikanische Medienprojekt (mit vor Ort produzierten Fernsehbeiträgen, einer eigenen Telenovela, u.ä.) glich in der baulichen und inszenatorischen Umsetzung mehr einer Bier- und Reggae-Lounge für Sommerfreunde. Auch die zweite Auftragsproduktion des Festivals, das “Tortenstück” der Born-To-Sit-Company mit zahlreichen österreichischen Szene-Stars, konnte nicht überzeugen.

Stattdessen sorgten “Heaven and” zum Auftakt in der großen Halle mit einer beeindruckenden Rhythmusmaschinerie für freundliches Hosenflattern und Ansätze von Herz-Rhythmus-Störungen. Und der Elektroniker Christian Fennesz ließ sich – quasi als “Vorband” zu Sonic Youth – nicht beeindrucken und präsentierte ein melancholisch-intensives Klanggewitter.

 Heute, Donnerstag, sind die Butthole Surfers, Zombie Zombie, Black Dice und Turzi Electronic Experience an der Reihe. Das Donaufestival steht noch bis 2. Mai unter dem Motto “Fake Reality”.

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