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Hinaufkämpfen statt hinuntersegeln - erster Schanzenlauf am Kulm

Das olympische Motto "Citus, altius, fortius" nicht nur für Profis und nicht nur in der Arena wurde mit einem erstmals auf der Kulm-Skisprungschanze ausgetragenem Extrembewerb neu inszeniert.
Schanzenlauf am Kulm

260 Frauen und Männer versuchten am Sonntag beim “Red Bull 400” schneller, höher und weiter zu kommen sowie im besten Fall die oberste Einstiegsluke der Schanze zu erreichen.

“Die härtesten Laufmeter der Welt” wurden versprochen, und tatsächlich hat die Schanze – in ihrem steilsten Stück 36 Grad bei nicht wirklich griffigem Untergrund – eine “Giftigkeit”, die auch die stärksten Laufathleten mit den Händen zu Boden oder an den Handlauf zwingt. Insgesamt galt es 180 Höhenmeter zu bewältigen. Nicht erlaubt waren technische Hilfen wie Spikes, Pickel, Stöcke oder Steigeisen.

Um den Spreu vom Weizen zu trennen, gab es Vorläufe, die nur vom Auslauf mit Wiesenuntergrund bis zum Schanzentisch gingen. Doch auch jene, die absehbar nicht zu den Finalisten zählen würden, wollten die über eine Metallstiege erreichbare Schanze in Angriff nehmen; daher änderte man kurzfristig das Reglement und setzte ein Rookie-Finale für alle an, während beim großen 50er-Finale die Sieger der Vorläufe und die Zeitschnellsten dabei waren.

Etliche Sportler ließen es sich nicht nehmen, am Schanzen-Rennen teilzunehmen, allen voran Skisprung-Legende Andi Goldberger, der statt hinunterzufliegen mit den anderen hinauflaufen wollte (“Ich will raufkommen”) und Langlauf-Altmeister Alois Stadlober. Mit ihnen hatte ein bunter Mix aus nordischen Ausdauersportlern, Treppen-, Cross- und Bergläufern, darunter “Dolomitenmann” Markus Kröll und der vierfache türkische Berglauf-Europameister Ahmet Arslan sowie die österreichische Berglauf-Staatsmeisterin Margit Egelseder genannt. Im Staffelbewerb wollte Model und Sängerin Patricia Kaiser gute Figur machen.

In der Pause zwischen Vorläufen und Finali war eine Flugshow mit Hannes Arch angesetzt, der Betonanlauf wurde geflämmt, um ihn von Moos zu befreien und völlig trocken zu halten. Der Start der Finalrunde war für 15.00 Uhr programmiert.

Einen – glimpflich verlaufenen Zwischenfall – gab es bei einem der Vorläufe: Ein Teilnehmer hatte im oberen Teil des Auslaufs einen Stein losgetreten, der eine TV-Journalistin nahe dem Start am Kopf traf.

Erster Schanzenlauf am Kulm

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