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Irak-Geisel: Ultimatum verlängert

Die Entführer eines philippinischen Lastwagenfahrers im Irak haben ihr Ultimatum für die Enthauptung der Geisel um 24 Stunden bis Montagnacht verlängert.

Manila hat demnach bis dahin Zeit, der Forderung der Geiselnehmer nachzugeben. Der enge US-Verbündete soll demnach bis zum 20. Juli und damit einen Monat früher als geplant seine 51 Mann starke Wiederaufbau-Einheit aus dem Irak abziehen. Die Philippinen lehnen dies aber ab. Das erste Ultimatum verstrich am Sonntag um 11:00 Uhr abends irakischer Zeit. Am Montag war man in Manila davon ausgegangen, dass die Frist um zwei Tage (bis Dienstag) verlängert wurde.

„Ich denke, es gibt nun neue Signale, dass das Ultimatum um 48 Stunden verlängert wurde“, sagte die philippinische Arbeitsministerin Patricia Santo Tomas, am Montag ohne Details zu nennen. Diese Annahme scheint sich nach dem Al Jazeera-Bericht als falsch herauszustellen.

Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo, die die USA im Irak-Konflikt nachdrücklich unterstützt hat, sieht sich wachsendem Druck der Öffentlichkeit ausgesetzt, etwas zur Rettung der Geiseln zu unternehmen. Unter ähnlichem Druck steht auch die bulgarische Regierung, nachdem Geiselnehmer vergangene Woche zwei Landsleute im Irak entführt hatten. Deren Schicksal blieb am Montag weiter unklar. Die Regierung in Sofia erklärte lediglich, sie sei zuversichtlich, dass die beiden Lkw-Fahrer noch lebten, auch wenn das Ultimatum der Geiselnehmer bereits am Freitag abgelaufen sei. Die Entführer hatten mit der Tötung der Geiseln innerhalb von 24 Stunden gedroht, sollten die USA nicht irakische Gefangene frei lassen.

Der irakische Außenminister Hoshiyar Zebari war am Montag zu Gesprächen mit seinen Ressortkollegen aus der EU in Brüssel, wo er um Wiederaufbauhilfe ersuchte. Danach erklärte er, er habe Bulgarien jede erdenkliche Hilfe zugesagt. Allerdings sei unklar, wer die Geiselnehmer seien. „Wir tun unser Bestes, durch Vermittler zu agieren und durch unsere örtlichen Sicherheits- und Polizeibehörden. Wir haben durch unsere Kontakte gehört, dass sie am Leben sind.“

Die irakische Regierung appellierte an die ausländischen Arbeiter im Land, sich nicht von den Geiselnahmen abschrecken zu lassen. „Es gibt weiterhin sichere Plätze für Ausländer im Irak“, sagte ein Berater Zebaris und erwähnte konkret Provinzen im Norden und Süden des Landes.

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