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Mord an 72-Jähriger beschäftigt die Gerichte

Der Prozess gegen den 59-Jährigen soll spätestens im Herbst starten.
Der Prozess gegen den 59-Jährigen soll spätestens im Herbst starten. ©APA
Vor rund einem Jahr haben Feuerwehrmänner beim Löschen eines Flurbrands bei Nickelsdorf eine verbrannte Frauenleiche entdeckt, ein 59-Jähriger sitzt seit damals in U-Haft, jetzt steht sein Prozess vor dem Start.

Der Mord an der 72-jährigen Lydia D. beschäftigte seither Polizei, Psychologen, Gutachter und die Staatsanwaltschaft. Der Hauptverdächtige, ein 59-jähriger gebürtiger Argentinier, befindet sich seit mehr als elf Monaten in Untersuchungshaft. Am Mittwoch sind die letzten erforderlichen Gutachten für die Anklageschrift eingetroffen. Der Prozess wird voraussichtlich im Spätherbst beginnen, teilte Magdalena Eichinger, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt mit.

Ermittlungen waren sehr zeitaufwendig

“Wir haben seit Jahresanfang zahlreiche Gutachten eingeholt, etwa jenes eines Sachverständigen, eines Kriminalpsychologen und zuletzt nun das psychiatrische Gutachten”, so Eichinger. Sobald die Protokolle fertig sind, werde der Staatsanwaltschaft die Anklage vorbereiten. Die Ermittlungen seien sehr zeitaufwendig gewesen, berichtete die Sprecherin: “Es mussten massenweise Daten, E-Mails und Einträge sowie Nachrichten in Sozialen Netzwerken ausgewertet werden. Das war nötig, um eine möglichst dichte Beweislage und eine möglichst dichte Anklageschrift zu bekommen. Deshalb wurde bis zum letzten Ermittlungsansatz alles ausgeschöpft”, erklärte Eichinger.

Verdächtiger zeigte sich nicht geständig

Der 59-jährige Hauptverdächtige, über den am 4. August des Vorjahres Untersuchungshaft verhängt worden ist, leugnete bis zuletzt, Lydia D. getötet zu haben. Er und eine weitere Zeugin wurden vor kurzem noch einmal einvernommen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Die Frauenleiche war am 20. Juli 2010 zwischen einem Windschutzgürtel und einem Maisfeld nahe der B10 bei Nickelsdorf entdeckt worden. Der gebürtige Argentinier ist verdächtig, die Pensionistin erschlagen, mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet zu haben.

Polizei schließt Verbindung zu anderen Fällen nicht aus

Die Identität des Mordopfers war zunächst unklar. Die Polizei wandte sich mit Fotos von persönlichen Gegenständen, etwa einem Goldkettchen mit einem Anhänger, an die Medien, um Hinweise aus der Bevölkerung zu bekommen. Schließlich meldete sich der Hauptverdächtige bei den Ermittlern. Er will das Schmuckstück von Lydia D. in der Zeitung erkannt haben. Die 72-jährige Pensionistin mit polnischen Wurzeln wohnte zuletzt in 1200 Wien. Sie soll sehr engen Kontakt zu dem 59-Jährigen gehabt haben. Die Polizei vermutete, dass die Frau am Tag ihres Todes bereits am Nachmittag mit ihm unterwegs war. Anfänglich schlossen die Ermittler auch einen Zusammenhang mit zwei ähnlichen Fällen in Niederösterreich in den Jahren 2007 und 2010 nicht aus. Damals waren zwei Wiener Prostituierte ermordet und anschließend ebenfalls angezündet worden.

(APA/red)

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