Auf Plakaten und Spruchbändern forderten sie “Freiheit für Uiguren” und “Stoppt das Massaker in Ostturkestan”. Die Protestkundgebung wurde von der uigurischen Gemeinde in Wien gemeinsam mit dem Weltkongress der Uiguren (WUC) organisiert.
Bei der Demonstration ging es nicht um die jüngsten Bluttaten in der Stadt Kashgar, sondern um eine Schießerei Mitte Juli in der Stadt Hotan, bei der 20 Menschen ums Leben kamen. Der WUC widersprach diesbezüglich der offiziellen chinesischen Darstellung, wonach Uiguren eine Polizeistation in Hotan angegriffen hätten. WUC-Generalsekretär Dolkun Isa sagte am Rande der Wiener Kundgebung, dass die chinesische Polizei das Feuer auf Demonstranten eröffnet habe. Diese hätten sich gegenüber der Polizeistation versammelt und Informationen über den Verbleib ihrer Angehörigen gefordert.
China: Erneute Verhaftung von Uiguren Auslöser von Protesten
“Auslöser für die Proteste waren die willkürlichen Verhaftungen junger Uiguren in der Stadt Hotan und das Schweigen der chinesischen Behörden auf Fragen nach deren Aufenthaltsort” berichtete Isa. Die Demonstranten in Wien forderten daher die Freilassung der politischen Gefangenen in Xinjiang, Demokratie, Menschenrechte und ein Ende des “chinesischen Terrors”.
In der chinesischen Provinz Xinjiang gibt es Spannungen zwischen der dort lebenden Minderheit der Uiguren, einem muslimischen Turkvolk, und den Han-Chinesen. Im Juli 2009 kam es in der Provinzhauptstadt Urumqi zu Unruhen bei denen 200 Menschen getötet wurden. Seit Mitte Juli dieses Jahres kamen bei neuerlichen Zusammenstößen 39 Menschen ums Leben.
In Österreich leben laut Isa insgesamt dreißig bis vierzig Uiguren, davon ungefähr ein Drittel in Wien.
(apa)