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Kosovo-Flüchtlinge in Wien

Die Stockerauer Kaserne öffnet Pforten für Kosovo-Flüchtlinge. Das zweite Wiener Großquartier beherbergt 158 Vertriebene.

Die Prinz-Eugen-Kaserne in Stockerau beherbergt seit knapp einer Woche 158 vertriebene Kosovo-Albaner. Betreut werden die Menschen von der Hilfsorganisation Caritas in Kooperation mit der Stadt Wien. Bis 2. Juni soll das dem Land Wien zugeteilte Kontingent von 970 Flüchtlingen in der Bundeshauptstadt sein, so Stadträtin Renate Brauner, die am Montag zu einem Lokalaugenschein in das neben dem Mautner-Markhoffschen Kinderspital zweiten Wiener Großquartier lud.

Erst nach diesem Datum, an dem der vorläufig letzte Flüchtlingstransport nach Österreich abgewickelt werden soll, könne man daran gehen, die leidgeprüften Menschen endgültig aufzuteilen, so Brauner. Dabei würden etwa Verwandtschaften in anderen Bundesländern berücksichtigt. Derzeit befinden sich 456 Flüchtlinge in Betreuung durch die Stadt Wien.

Die in Stockerau neu ankommenden Kosovaren werden als Sofortmaßnahme von einem Ärzteteam einer medizinischen Untersuchung unterzogen. Besonderes Augenmerk lege man auf eine psychologische Behandlung der Frauen. Die zahlreichen Kinder sollen je nach Alter in Kindergärten und Schulen untergebracht werden. Studenten aus dem Kosovo können ihr Studium an der Wiener Universität wieder aufnehmen.

Für Brauner, die das Zusammentreffen mit den Flüchtlingen nutzte, um Geschenke – Rucksäcke und Spielzeug an die Kinder, Telefonwertkarten an die Erwachsenen – zu verteilen, gibt es hinsichtlich der Flüchtlingskontingente für Wien “keine absolute Obergrenze”. Sie tritt jedoch für eine europaweite Aufteilung ein. Neben den bestehenden Großquartieren habe man in Wien noch auf der Baumgartner Höhe in Penzing, wo bereits am Dienstag 80 Flüchtlinge ankommen sollen, und im Charlotte-Bühler-Heim in der Triester Straße in Favoriten zusätzliche Kapazitäten. Foto: APA(17.5.99)

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