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Mit fremdem Geld ins Casino

Prozeß: Am Arbeitsplatz 528.000 Schilling veruntreut. Ein Jahr bedingt.

Seit Jahren ist Edith S. der Spielsucht verfallen. Früher finanzierte sie ihre Kasinobesuche mit Bankkrediten, zuletzt mußte ihr Arbeitgeber ungewollt als “Sponsor” herhalten: Seit Mai 1998 steckte die Bürokauffrau vorerst unbemerkt insgesamt 528.000 Schilling ein. Weinend vernahm die 61jährige Frau im Grauen Haus das Urteil eines Schöffensenats: Ein Jahr bedingt.

Außerdem muß sie dem Geschäftsführer den angerichteten Schaden ersetzen. “Ich habe die Strafe nicht verstanden”, schluchzte Edith S. zunächst. Nach Beratung mit ihrem Verteidiger erklärte sie sich mit dem Schuldspruch wegen Veruntreuung einverstanden. Das Urteil ist damit rechtskräftig.

Die Buchhalterin hatte im Jänner die Machenschaften der Spielerin aufgedeckt. Vor allem der Roulettetisch übte augenscheinlich eine ungemeine Faszination auf Edith S. aus. “Ich wollte eh zu den anonymen Spielern. Aber ich habe mich halt geniert”, bekannte die 61jährige Wienerin. (2.6.99)

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