David Pountney, der designierte Intendant der Bregenzer Festspiele, war beim Prominentenchat von Vorarlberg Online (VOL) ein begehrter Gesprächspartner. Der Ansturm der User war überwältigend groß, der gerechte Lohn dafür: Interessante Antworten auf interessante Fragen. Charmant und unterhaltend ging Pountney auf die gestellten Fragen ein und ließ zwischen den Zeilen immer wieder seinen Humor durchblitzen. Pountney, wie zu erfahren war einst Knabenchormitglied in Cambridge und „starker Trompetenspieler“, gab Einblick in seine Pläne für die Bregenzer Festspiele und ging auch auf persönliche Fragen ein. Die VOL-User und auch David Pountney, dem der Chat sichtlich großen Spaß bereitete, kamen voll auf ihre Kosten.
Kalima: Spielen Sie selbst ein Instrument?
Pountney: Ich war ein starker Trompetenspieler, habe aber seit 25 Jahen nicht mehr gespielt. Jetzt spiele ich noch ein bisschen Klavier.
Gast235: Haben Sie das Gefühl, Ihre Lebensträume mit Ihrer Arbeit erfüllt zu haben?
Pountney: Noch nicht. Obwohl, als Regisseur und als Theater-Arbeiter ist man wahnsinnig glücklich, dass man einen Job hat, der einem sehr viel Freude macht. Natürlich ist jetzt die erfolgreiche Zukunft der Bregenzer Festspiele mein wichtigster Lebenstraum.
Gast389: Was unterscheidet für Sie die Arbeit bei einem Festspiel von der an einem konventionellen Opernhaus?
Pountney: Ein Festspiel muss immer etwas Spezifisches und Besonderes haben, wegen dem man dort hingeht, um nicht-Alltägliches zu feiern.
ganileak: Was möchten Sie in Ihrem Leben noch erreichen?
Pountney: Vor allem einen neuen Komponisten entdecken, der die Zukunft der Kunstform Oper weiterbringen könnte, indem er Musik und Theater schreibt, das gleichzeitig neu ist und mit einem breiten Publikum kommuniziert.
Gast367: Werden Sie auch weiterhin als Regisseur tätig sein? Auch oder „nur“ in Bregenz?
Pountney: Natürlich wird Bregenz meine oberste Priorität sein, aber ich finde, dass meine weitergehende kreative Tätigkeit eine ganz positive Sache für Bregenz sein kann.
Bono: Ich denke auch, dass sie der richtige Mann für den Job sind, etwas extravagant denke ich, und das braucht Bregenz. Ein Mann mit Visionen.
Pountney: Jedes Festspiel muss eine Spur von Extravaganz und Vision haben. Die erfolgreichen Festspiele sind die, die wirklich lohnen, eine Pilgerfahrt dorthin zu machen.
Gast960: Was würde besonders gut in die Bregenzer Umgebung passen, Ihrer Meinung nach?
Pountney: Die Umgebung der Seebühne ist gleichzeitig ein sehr spezifischer Raum und auch einer, der sehr viel für die Vorstellung anbietet. Natürlich muss jedes Stück, das dort spielt, eine gewisse epische Qualität haben, um auf diesem Maß gespielt zu werden.