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Berater der italienischen Regierung ermordet

Ein ranghoher Berater der italienischen Regierung ist einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Marco Biagi wurde von zwei Männern auf einem Motorrad erschossen.

Marco Biagi, Berater des italienischen Arbeitsministers Roberto Maroni, wurde in Bologna von zwei Männern auf einem Motorrad erschossen, wie ein Beamter des Innenministeriums mitteilte. Italienische Politiker äußerten sich bestürzt über die Tat, die Erinnerung an die Terrorwelle der 70er und 80er Jahre wach werden ließ. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.

Der 52-jährige Biagi befand sich nach Angaben des Innenministeriums mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg, als er vor seinem Haus erschossen wurde. Ministerpräsident Silvio Berlusconi sagte, die Tat erfülle alle Italiener mit Schmerz. Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi äußerte sich ebenfalls bestürzt. Innenminister Claudio Scajola brach wegen des Attentats einen Besuch in den USA ab.

Biagi hatte sich für Reformen im Arbeitsrecht eingesetzt, die nach Ansicht linker Kritiker Unternehmern zu große Freiheiten bei der Entlassung von Mitarbeitern einräumen. Er hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder. Innenminister Scajola sagte, die Tat erinnere ihn an den noch immer ungeklärten Mordanschlag an dem Arbeitsrechtler Massimo D’Antona.

Der Regierungsberater D’Antona war 1999 bei einem Anschlag getötet worden, zu dem sich die Roten Brigaden bekannten. Die linke Terrorgruppe war vor allem in den 70er Jahren aktiv. Ihr prominentestes Opfer war der frühere Ministerpräsident Aldo Moro. Er wurde 1978 entführt und anschließend ermordet.

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