32 Tote bei Explosion in Dagestan
Bei einem Bombenanschlag auf eine Militärparade zum 57. Jahrestag der Niederlage Nazideutschlands sind am Donnerstag in der russischen Teilrepublik Dagestan 32 Menschen getötet worden. Über 100 wurden verletzt, 50 davon schwer. Die Explosion in der Stadt Kaspisk traf vor allem Marine-Infanteristen, Kriegsveteranen und sechs Kinder.
Die Soldaten nahmen an der traditionellen Parade zum „Tag des Sieges“ der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg teil. Nach ersten Erkenntnissen war der starke Sprengsatz am Rand der Hauptstaße in einem Busch versteckt und wurde ferngezündet, als ein Bus einer Militärkapelle vorbeifuhr.
Der russische Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Attentäter als „Abschaum“, der „wie die Nazis“ behandelt werden müsse. Auf einer kurz nach dem Anschlag begonnenen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau betonte er, der „Terrorismus des 21. Jahrhunderts“ sei „ebenso gefährlich wie die Naziherrschaft“ während des Zweiten Weltkriegs. Er berief ein Krisengespräch mit Verteidigungsminister Sergej Iwanow und Geheimdienstchef Nikolai Patruschew ein.
Dagestan grenzt an Tschetschenien und beherbergt zahlreiche tschetschenische Flüchtlinge. In der Teilrepublik hat die russische Armee mehrere Offensiven gegen moslemische Rebellen durchgeführt, die von Tschetschenien aus eingedrungen waren. 1996 waren bei einem Terroranschlag auf ein russisches Soldatenwohnhaus in Dagestan über 70 Menschen ums Leben gekommen.