Statt des erhofften Postbusses erwartet sie an der Haltestelle ein Informationszettel: „Ihr Postbuslenker kämpft auch für Sie!“
Die 20 Fahrgäste waren die ersten, die den österreichweiten Streik beim Postbus zu spüren bekommen haben. Die meisten von ihnen wichen auf den nahe gelegenen Taxistand aus, ein paar Wagemutige gingen trotz Sturmböen zu Fuß. Ihr Postbus war gemäß dem Streikplan bereits um Mitternacht eingezogen worden.
Erstmals in der 96-jährigen Geschichte des Unternehmens wird beim Postbus heute, Mittwoch, österreichweit einen ganzen Tag lang gestreikt. Vom Warnstreik betroffen sind rund eine halbe Million Fahrgäste – ein Großteil davon Schüler. Die Unternehmensleitung hat zwar Ersatzbusse angemietet, kann damit aber gerade 5 Prozent der Linien aufrechterhalten.
Die Gewerkschaft kämpft mit dem Streik gegen die geplante Privatisierung von rund 30 Prozent des Unternehmens. Sie fürchtet dadurch den Verlust von mindestens 1.000 Arbeitsplätzen und die Einstellung von zahlreichen unrentablen Linien. Die Regierung weist diese Befürchtungen als unberechtigt zurück.