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Kolumbien: Wieder ein Journalist ermordet

In Kolumbien ist wieder ein Journalist ermordet worden. Efrain Alberto Varela Noriega, Leiter eines Regionalradiosenders, wurde laut "Reporter ohne Grenzen" ermordet.

Wie die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, wurde Efrain Alberto Varela Noriega, der Leiter des lokalen Radiosenders Meridiano 70, in der Nähe von Arauca im Nordwesten Kolumbiens am 28. Juni ermordet. Der Mord ereignete sich einem Gebiet, in dem rechtsradikale Todesschwadronen und linke Guerillaverbände aktiv sind. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden über 40 Journalistinnen und Journalisten in Kolumbien in Ausübung ihrer Tätigkeit ermordet.

Varela Noriega war gemeinsam mit Verwandten auf dem Weg von der Universität Arauca in die Stadt, als bewaffnete Männer die Insassen des Wagens zwangen auszusteigen. Er wurde ins Genick und in den Rücken geschossen, seine Begleiter blieben unverletzt. In einem Brief an den Staatsanwalt Luis Camillo Osorio fordert „Reporter ohne Grenzen“, den Mord an dem Journalisten und Rechtsanwalt unverzüglich aufzuklären und die Täter zu bestrafen.

Varela Noriega hatte von den paramilitärischen Milizen und der Guerilla schon mehrere Todesdrohungen erhalten. Nach Informationen des kolumbianischen Radiosenders Radionet stand der Name des bekannten Menschenrechtsverteidigers auf einer Liste von 100 Menschen, die von der paramilitärischen Miliz AUC (Autodefensas Unidas de Colombia – Vereinigte Selbstverteidigungskräfte Kolumbiens) zu Zielscheiben erklärt worden waren. Sechs Tage vor seiner Ermordung gab Varela Noriega in einer Sendung von Meridiano 70 an, dass Hunderte von Mitgliedern der AUC in Arauca angekommen seien. Er war ein scharfer Kritiker sowohl der Politiker der Region als auch der bewaffneten Gruppen.

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