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Kühle Drinks für heiße "Stauer"

Nach dem Verkehrsinfarkt vom letzten Wochenende sollen mehr Infos, Erfrischungen und bessere Organisation für Entspannung auf Wiens Straßen sorgen.

Beim Runden Tisch zur Wiener Stauproblematik, der am Dienstag im Wiener Rathaus stattfand, sind erste Maßnahmen beschlossen worden, die den Autofahrern das Leben erleichtern sollen. So werden die Staus in Zukunft großräumig angekündigt, auf den Autobahnen werden bereits ab St. Pölten und Wiener Neustadt Ausweichrouten bekannt gegeben, hieß es aus dem Büro des Wiener Verkehrsstadtrats Rudolf Schicker. Geplant ist auch ein „Stauservice“: Auf der Südosttangente werden Erfrischungen an die Autofahrer verteilt.

Verkehrs-Infarkt
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Für die „Loveparade“, die vergangenen Samstag auf der Reichsbrücke stattfand und die Verkehrssituation zusätzlich verschärfte, ist ebenfalls eine Lösung in Sicht. Ab kommendem Jahr wird die Brücke saniert, hieß es aus dem Büro Schicker. Die Parade müsse dann drei Jahre lang auf andere Routen ausweichen. Als Ersatz könnte möglicherweise der Ring dienen.

An der Vermeidung von Staus werden sich auch die Verkehrsredaktionen der am Runden Tisch beteiligten Radiosender bemühen, so ein Sprecher des Stadtrats. Sie sollen Kontakt zu Sendern im benachbarten Ausland aufnehmen, um auf die Wiener Baustellenproblematik hinzuweisen. Es habe sich gezeigt, dass zwar die meisten Wiener den Stau auf der Tangente umfahren hätten, dafür aber viele Touristen nichts ahnend auf die Autobahn aufgefahren seien.

Infrastrukturminister Matthias Reichhold räumte vor Journalisten ein, dass die Autofahrer im Ausland nicht gut über die Wiener Verkehrssituation informiert worden seien. Mit den nun vereinbarten Maßnahmen müsste man dies jetzt aber im Griff haben. Die Arbeiten an der Tangente seien aus Gründen der Verkehrssicherheit jedenfalls absolut notwendig gewesen. Reichhold: „In Wien gibt es eine ganz besondere Situation. Es gibt zu wenig Infrastruktur und Straßen.“

Der ARBÖ wird im Stausommer ebenfalls einen Teil zur Kühlung der erhitzten Autofahrergemüter beitragen. Bei großen Staus werden Mitarbeiter des Autofahrerclubs auf der Tangente Getränke und Kinderbücher verteilen, sagte ein Mitarbeiter des Verkehrsstadtrats. Schicker selbst wird Donnerstag früh bei der Westausfahrt stehen und Autofahrer mit Erfrischungen versorgen. Auch der ÖAMTC erwägt, verstärkt Stauberater zum Einsatz zu bringen.

Auch der Verkehrsclub Österreich lieferte Vorschläge zur Bekämpfung des Stauproblems. In einer Aussendung wurde die Förderung des öffentlichen Verkehrs gefordert, um Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen. Zusätzlich solle eine Citymaut für Autobahnen im Stadtgebiet eingeführt werden, hieß es. Die nächste Geduldsprobe kommt bereits dieses Wochenende auf die Wiener Autofahrer zu. Auf der Südosttangente wird Richtung Norden abschnittsweise nur mehr eine Fahrspur zur Verfügung stehen.

Redaktion: Birgit Tayerle

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