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Afghanen-Minister beklagt "sterbende Mütter"

In Afghanistan stirbt nach Angaben von Vize- Gesundheitsminister Ferozuddin Feroz alle 15 Minuten eine Mutter am Wochenbettfieber: "Das Gesundheitsproblem der afghanischen Frauen ist eine stille Tragödie".

Sein Land habe die höchste Sterberate junger Mütter der Welt. Auch viele Kinder stürben früh: Jedes vierte erlebe seinen fünften Geburtstag nicht.

Die afghanische Regierung wolle deshalb die Ausbildung von Ärzten und Krankenpflegern verbessern, sagte der Vize-Minister bei einem Besuch der EU-Kommission. Man verfüge aber nur über rund fünf Prozent der einen Milliarde Dollar (rund eine Milliarde Euro), die der Wiederaufbau des Gesundheitssystem koste. Die Kommission verwies unterdessen auf die Finanzierung von 238 Gesundheitszentren. Ihre Zahl solle sich nächstes Jahr verdoppeln. Auch 2000 Krankenschwestern und Ärzte würden aus dem EU-Budget bezahlt.

„Die Unterstützung der Kommission schafft eine wirkliche Veränderung für das tägliche Leben der Bevölkerung“, meinte die Brüsseler Behörde. Im ersten vollen Jahr nach der Vertreibung des Taliban-Regimes aus Afghanistan unterstützen die 15 EU-Staaten den Wiederaufbau des Landes am Hindukusch mit 830 Millionen Euro. Davon seien 520 Millionen Euro bereits ausgezahlt worden, erklärte die Kommission. Allein Brüssel wolle mehr als 205 Millionen Euro für das Land ausgeben, der Rest stamme aus Programmen der Mitgliedstaaten.

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