Auch von den Grünen gab es Kritik an den Koalitionsaussagen. Aus der SPÖ hieß es auf Anfrage der APA lediglich: „Kein Kommentar“.
„Schwarz-rot bedeutet Stillstand und faule Kompromisse genau in jenen Bereichen, wo große Reformen notwendig sind“, so FP-Klubobmann Schweitzer. Ein klares Nein kam von Schweitzer auch zu Leitls Vorbehalten gegen eine Veto-Politik in der EU: Es könne nicht Ziel Österreichs sein, „sich der EU komplett auszuliefern“. Hinsichtlich der von Leitl geforderten Selbstbehalte im Gesundheitswesen betonte Schweitzer, dass es nicht darum gehen könne, mehr zu kassieren, sondern darum, den Einsatz der Mittel zu optimieren und Leistungsgerechtigkeit herzustellen. Ebenso verhalte es sich bei den Pensionen.
Die Grüne Bundessprecherin Petrovic sagte im Gespräch mit der APA, dass die Sozialpartner in Bedrängnis und Misskredit gekommen seien, weil sie nicht nur ihre eigentliche Aufgabe, die Interessensvertretung, erfüllt hätten, sondern die längste Zeit als „graue Eminenzen in Sachen Gesetzgebung“ und „Königmacher“ agiert hätten. Genau dorthin kehre Leitl aber zurück. Erbost ist Petrovic darüber, dass Leitl die anderen Parteien beurteilt habe. Dies sei nicht Aufgabe der Wirtschaftskammer, sondern nur der Wähler. Dass der Zug nun in Richtung Schwarz-rot fahre, hält Petrovic für denkbar, aber noch nicht für sicher.