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Irak-„Falke“ Perle tritt zurück

Richard Perle, einer der lautstärksten Befürworter des Irak-Kriegs in den USA, ist von seinem Posten als führender Pentagon-Berater zurückgetreten.

Als Grund für den Schritt gab der als ausgesprochener „Falke“ geltende Perle die anhaltende Debatte um seine Beziehungen zum Pleite gegangenen Telekommunikationsunternehmen Global Crossing an.

Er habe sich zwar nichts zu Schulden kommen lassen, sagte Perle, ziehe aber trotzdem die Konsequenzen, weil er nicht wolle, dass das Ministerium in Kriegszeiten durch die Debatte um ihn belastet werde.

Pentagon-Chef Donald Rumsfeld würdigte die Verdienste Perles, der unter anderem auch zu den schärfsten Kritikern der deutschen und der französischen Haltung im Irak-Konflikt zählt. Der Verteidigungsminister dankte ihm dafür, dass er dem Ausschuss weiter als einfaches Mitglied angehören werde. Rumsfeld sagte nichts zu dem Grund, warum Perle den Vorsitz abgab.

Perle selbst nannte als Grund Vorwürfe über eine unzulässige Verquickung seines politischen Einflusses mit wirtschaftlichen Interessen. Diese seien zwar falsch, schrieb der 61-jährige in seinem am Donnerstag vom Pentagon veröffentlichten Rücktrittschreiben. Da er die Anschuldigungen aber nicht „schnell und einfach“ zurückweisen könne, trete er zurück, um auch nicht einen Augenblick eine Ablenkung von den Kriegsanstrengungen der USA zu veranlassen. In der von Perle angedeuteten Kontroverse geht es um einen Vertrag, den er mit dem bankrotten Telekommunikationsunternehmen Global Crossing hat.

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