
Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bemühten sich in der südchinesischen Provinz Guangdong (Kanton) weiterhin um eine Isolierung des SARS-Virus. Vermutungen, dass es von Tieren stammen könnte, konnten vorerst nicht bestätigt werden.
Das staatliche chinesische Fernsehen vermeldete am Montag unter Berufung auf das Gesundheitsministerium den 53. Todesfall. Zugleich wurde eingeräumt, dass sich die SARS-Toten über mehr Provinzen verteilten, als bislang berichtet. Demnach starben 43 Menschen in Guangdong an dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom. Die zehn weiteren Todesfälle hätten sich unter anderem in den Provinzen Shanxi im Norden, Sichuan im Westen und Hunan in der Mitte des Landes ereignet. Diese Gegenden waren zuvor noch nicht genannt worden.
Am Sonntag war auch der Tod eines finnischen Mitarbeiters bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Peking vermeldet worden. Deren Büros blieben am Montag geschlossen, auch die im selben Gebäude untergebrachte neuseeländische Botschaft öffnete nicht. Die Zahl der bekannten SARS-Erkrankungen in Peking erhöhte sich laut dem Fernsehbericht um sieben auf 19.
In der chinesischen Sonderzone Hongkong, wo mehr als 800 Menschen erkrankt sind und bereits 22 starben, bemühten sich die Gesundheitsbehörden um eine Ausweitung der Vorsorgungsmöglichkeiten. Bis Ende des Monats sollen die Krankenhäuser einer Sprecherin zufolge in der Lage sein, bis zu 3.000 SARS-Kranke auf einmal aufzunehmen. Dies bedeute eine Verdoppelung der Kapazitäten.
Die Gesundheitsbehörden in Toronto teilten am Sonntagabend mit, das neunte SARS-Opfer in Kanada sei bereits am 1. April verstorben. Man sei zunächst aber von einer anderen Todesursache ausgegangen. Nachdem ein Verwandter des Toten Symptome der Lungenseuche gezeigt habe, sei der Fall erneut untersucht worden.
In Kanada sind bisher die meisten SARS-Fälle außerhalb Asiens aufgetreten. Mehr als 200 Menschen haben sich wahrscheinlich schon mit der Krankheit infiziert, die vermutlich von einer Kanadierin aus Hongkong eingeschleppt wurde.