AA

Prozess zu Bombenanschlägen auf Bali vertagt

Der erste von mehreren Prozessen zu den Bombenanschlägen auf der indonesischen Ferieninsel Bali ist am Montag kurz nach Beginn vertagt worden.

In Kuta auf Bali waren im Oktober vergangenen Jahres mehr als 200 Menschen, vor allem Touristen, durch drei Bomben getötet worden.

Zum Prozessauftakt umstellten hunderte Polizisten und Scharfschützen das Gerichtsgebäude, darüber kreisten Hubschrauber. Der 40-jährige Angeklagte, der mutmaßliche Moslem-Extremist Amrozi, folgte mit versteinerter Miene der Verlesung der Anklageschrift. Der Prozess wurde um eine Woche vertagt, um der Anklagevertretung Zeit zu geben, auf juristische Einwände der Verteidigung zu antworten. Bei einer Verurteilung droht Amrozi die Todesstrafe.

Amrozi ist einer von 30 Festgenommenen, die nach Polizeiangaben an den Anschlägen beteiligt gewesen sein sollen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, Sprengstoff und einen Lieferwagen gekauft zu haben, der vor einem Nachtclub in die Luft gesprengt wurde. Zudem habe er an sechs Vorbereitungstreffen für die Anschläge teilgenommen. Die Polizei vermutet die moslemische Extremistengruppe Jemaah Islamiyah als Drahtzieher hinter der Tat. Sie soll Verbindungen zur El-Kaida-Organisation des Extremisten Osama bin Laden haben.

Vor dem Gerichtssaal versammelten sich einige Dutzend Bewohner der Insel, um ihrer Wut gegenüber dem Angeklagten Luft zu machen. „Die Einwohner Balis haben unter all dem sehr gelitten. Alle, die daran beteiligt waren, sollten getötet werden“, sagte einer von ihnen. Das Attentat hatte Balis Image als romantische Ferieninsel zerstört und die Tourismusindustrie der Insel in eine schwere Krise gestürzt.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Prozess zu Bombenanschlägen auf Bali vertagt
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.