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Sharon will Abbas demnächst treffen

Das zweite Treffen des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas soll noch vor Donnerstag stattfinden.

Ein palästinensischer Sprecher nannte Dienstag als möglichen Termin. Das israelische Kabinett hatte am Sonntag nach stundenlanger Debatte mit hauchdünner Mehrheit und unter Vorbehalten den internationalen Friedens-Fahrplan für den Nahen Osten angenommen. Voraussetzung dafür war die Zusage der USA, die israelischen Einwände zu berücksichtigen. Die Einzelheiten eines Dreier-Gipfels der beiden Regierungschefs mit US-Präsident George W. Bush sind vorerst noch offen.

Das Gipfeltreffen werde auf keinen Fall in Ägypten stattfinden, sagte ein ranghoher israelischer Regierungsvertreter. Kairo nehme trotz des 1979 geschlossenen Separatfriedens eine „feindliche Haltung“ gegenüber Israel ein und führe in den arabischen Ländern eine „Kampagne“ zum Boykott israelischer Waren. Möglich sei ein Treffen in der jordanischen Hafenstadt Akaba. Der israelische Rundfunk hatte am Sonntagabend berichtet, in Akaba solle binnen drei Wochen der Nahost-Gipfel stattfinden.

Abbas hatte am Sonntagabend bekräftigt, dass seine Regierung keine Änderungen des Friedens-Fahrplanes hinnehmen werde. Der Plan müsse vollinhaltlich und ohne Abstriche oder Einschränkungen angenommen werden, sagte er dem israelischen Rundfunk. Auch die Palästinenser hätten den Plan trotz Bedenken akzeptiert, um den Friedensprozess voranzubringen. Der vom israelischen Kabinett am Sonntag gefasste Beschluss, den palästinensischen Flüchtlingen von 1948 und deren Nachkommen das Recht auf Rückkehr zu verweigern, greift den im Fahrplan vorgesehen israelisch-palästinensischen Verhandlungen vor.

Israel wird nach den Worten Sharons „auf keinen Fall die 14 Einwände“ gegen den Fahrplan aufgeben, „die für uns rote (nicht zu überschreitende) Linien darstellen“. Nur zwölf der 23 Minister votierten für den Plan, den die USA, die EU, Russland und die Vereinten Nationen gemeinsam entwickelt haben, um bis 2005 die Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates zu erreichen. Sieben Minister stimmten gegen das Konzept, vier enthielten sich.

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