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Explosion vor Jordaniens Botschaft in Bagdad

Bei der Explosion einer Autobombe vor dem Gebäude der jordanischen Botschaft sind nach Krankenhausangaben zwölf Menschen getötet und 52 weitere schwer verletzt worden.

Unter den Verletzten befindet sich auch der jordanische Konsul. Viele Verletzte seien in einem „hoffnungslosen Zustand“. Die Bombe war laut Augenzeugen in einem Kleinbus versteckt.

Es war der bisher schwerste Anschlag in der irakischen Hauptstadt seit dem Sturz des Regimes von Präsident Saddam Hussein durch die amerikanisch-britische Militärintervention vor vier Monaten. Die diplomatische Mission liegt an einer belebten Straße im Stadtteil Mansur. Mehrere vorbeifahrende Autos wurden stark beschädigt. US-Soldaten versuchten Schaulustige vom Anschlagsort fernzuhalten.

Über Täter und Motiv gab es zunächst keinerlei Angaben. Dutzende Iraker plünderten das zerstörte Botschaftsgebäude nach der Explosion, sie rissen die jordanische Flagge herunter und verbrannten Bilder des jordanischen Königs Abdullah II. sowie seines verstorbenen Vaters. Anhänger des gestürzten irakischen Regimes hatten Ägypten und Jordanien nach dem Krieg des Verrats bezichtigt. Vor einer Woche hatte der jordanischen König den zwei älteren Töchtern von Saddam, Rana und Raghad, humanitäres Asyl gewährt.

Am Mittwochabend wurden wieder zwei US-Soldaten im Irak getötet. Nach Angaben des Zentralkommandos kamen sie bei einer Schießerei in Bagdad ums Leben. Damit stieg die Zahl der von Guerillakämpfern getöteten US-Soldaten auf 55. Am Mittwoch erschossen US-Soldaten einen Iraker, der sie mit einer Granate angreifen wollte. Am Donnerstag kam es im Stadtzentrum von Bagdad erneut zu einem Feuergefecht. US-Soldaten feuerten auf ein Haus, nachdem sie offenbar zuvor unter Beschuss geraten waren. Ein US-Militärfahrzeug stand in Flammen.

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