Castor-Konvoi passiert deutsche Grenze
Nach Polizeiangaben passierte der Zug mit den zwölf Castor-Behältern um 16.14 Uhr bei Lauterbourg im Elsass die Grenze. Anschließend sollte er am Bahnhof von Wörth in Baden-Württemberg an eine deutsche Lokomotive angekoppelt werden.
Gegen Mittag hatte eine Gruppe aus deutschen und französischen Atomkraftgegnern den Zug nahe der lothringischen Stadt Luneville mehr als zwei Stunden lang zum Stehen gebracht. Dort gelangten nach Angaben der Gendarmerie einige Demonstranten bis zu Gleisen vor; ein Franzose und ein AKW-Gegner aus dem Wendland ketteten sich mit Hilfe von Rohren an den Gleisen an und mussten mit Schneidbrennern befreit werden. Acht Demonstranten wurden vorübergehend festgenommen und von der Gendarmerie verhört.
Auch in der lothringischen Stadt Nancy und in Hoehnheim bei Straßburg protestierten mehrere Dutzend Atomkraftgegner gegen den siebenten Rücktransport von Atommüll aus La Hague in das Zwischenlager Gorleben. An den Bahnhöfen von Wörth und Bietigheim- Bissingen bei Ludwigsburg hielten Demonstranten Mahnwachen.
Nach Informationen der deutschen Atomkraftgegner sollte der Konvoi mit den Castor-Behältern von Wörth aus über Karlsruhe, Heilbronn und Würzburg weiter in Richtung Norden fahren. Deutschland hatte sich im Jänner 2001 gegenüber Frankreich verpflichtet, jährlich zwölf Castor -Behälter zurückzunehmen. Seither rollen auch wieder Züge mit abgebrannten Brennstäben aus deutschen Atomkraftwerken in Richtung La Hague.