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Geiselnahme in Istanbul beendet

Polizisten einer türkischen Sondereinheit haben am Dienstag eine Geiselnahme in einem Istanbuler Gericht beendet. Die 20 kurdischen Geiselnehmer seien festgenommen worden.

Alle Richter seien befreit worden. In Sprechchören hatten die Geiselnehmer ihre Unterstützung für den inhaftierten Chef der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Abdullah Öcalan, bekundet.

Die Einsatzkräfte zündeten bei der Befreiung mehrere Tränengaskanister, berichtete der türkische Innenminister Abdülkadir Aksu. Die Eindringlinge brachten den Medienberichten zufolge einen Richter und sieben bis acht Anwälte oder andere Personen in ihre Gewalt. Aus dem dritten Stock des Gebäudes hängten sie ein Transparent mit der Forderung nach einer „demokratischen Lösung des Kurdenproblems“ und nach einer Schließung des Imrali-Gefängnisses.

Eine Gruppe von etwa 20 Sympathisanten des inhaftierten Kurden-Führers Abdullah Öcalan hat am Dienstag ein Gerichtsgebäude in Istanbul gestürmt. Die Demonstranten schlossen sich mit Angestellten des Gerichts in der dritten Etage des Gebäudes ein und hängten ein Spruchband aus dem Fenster. Darauf forderten sie eine „demokratische Lösung des Kurdenproblems“ und die „Schließung des Gefängnisses auf Imrali“, wie türkische Medien berichteten.

Auf dieser Gefängnisinsel vor Istanbul ist Öcalan, der 1999 verhaftete Anführer der inzwischen umbenannten Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), der einzige Insasse. Öcalan wird für den 15 Jahre währenden, seit 1999 im Wesentlichen beendeten Guerilla-Krieg der PKK in der Südosttürkei verantwortlich gemacht, bei dem mehr als 30.000 Menschen ums Leben kamen. Im Oktober beschwerte sich Öcalan, dass ihm Begegnungen mit seinen Anwälten oder Familienmitgliedern verweigert würden.

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