Nachbeben in Marokko
Eines der Nachbeben Mittwoch früh hatte nach Rundfunkberichten eine Stärke von 5,1 auf der Richterskala. Marokkanische Experten wiesen darauf hin, dass die neuen Erdstöße keine unmittelbare Gefahr bedeuteten. Die Bewohner in dem betroffenen Gebiet bei der Stadt Al Hoceima sollten sich jedoch von beschädigten Gebäuden fern halten.
Die Bergungsmannschaften setzten nach Tagesanbruch die Suche nach Überlebenden unter den Trümmern fort. Auch österreichische Hilfstrupps landeten Mittwochmittag in der Stadt Tanger an der Nordspitze des afrikanischen Landes, 200 Kilometer vom Erdbebengebiet entfernt. Laut Johannes Rauch, Sprecher von Innenminister Ernst Strasser, flogen aus dem Bereich des Innenministeriums 14 Personen mit zwei Suchhunden und eigenen Stromgeneratoren nach Marokko, ein Verbindungsbeamter des Innenministeriums ist an Ort und Stelle. Der Arbeitersamariterbund schickte 20 Mann und 17 Hunde auf den Weg in das Katastrophengebiet.
Derzeit plane man den Transport in das Erdbebengebiet, sagte Rauch. Da die Lehmstraßen durch Unwetter aufgeweicht seien, sei nur die Reise mittels Flugzeug möglich, erklärte der Sprecher im APA-Gespräch. Die Österreicher werden voraussichtlich bis Samstag oder Sonntag in Marokko bleiben.
Das Hilfeersuchen aus Marokko ist laut Rauch gegen 22.00 Uhr über EU-Kanäle an Österreich gerichtet worden. Nachdem das Innenministerium schon vorher die Landeswarnzentralen alarmiert und auf diese Möglichkeit vorbereitet habe, sei es sehr schnell möglich gewesen, die Hilfskräfte in Bewegung zu setzen. Innenminister Strasser: Wir wollen Leben retten und rasch unseren Beitrag dazu leisten, dass der Bevölkerung im Erdbebengebiet rasch geholfen wird.
Bei dem verheerenden Erdbeben am Dienstag waren nach einer vorläufigen Bilanz 564 Menschen getötet und 300 verletzt worden. Am stärksten waren die Dörfer im Rif-Gebirge in der Umgebung der Küstenstadt Al Hoceima betroffen.