Slowenien und Finnland für Gleichberechtigung
Slowenien und Finnland wollen sich in der EU für die Gleichberechtigung aller Mitgliedsstaaten einsetzen. Die Idee zweier Kategorien von Mitgliedstaaten ist nicht annehmbar und nicht vereinbar mit der Idee der EU”, ergänzte Drnovsek. Die Erweiterungsländer werden nach ihrem Beitritt beweisen, dass es keinen Grund für eine Ungleichbehandlung gibt”.
Drnovsek äußerte seine Unzufriedenheit mit den von fast allen EU-Staaten verhängten Übergangsfristen für den Zuzug von Arbeitnehmern aus den neuen Mitgliedsstaaten. In unserem Land verstehen wir das nicht und sehen auch das Problem nicht. Aus Slowenien wird sicher keine Invasion von Arbeiternehmern in die EU-Staaten kommen, eigentlich wird es gerade umgekehrt sein. Studien zeigen, dass Slowenien als EU-Mitglied zu einem Einfuhrland für Arbeitskräfte wird”, unterstrich der slowenische Staatspräsident.
Er äußerte seine Hoffnung, dass die meisten Staaten die Übergangsfrist bis zur vollen Öffnung ihrer Arbeitsmärkte auf zwei Jahre beschränken werden. Halonen pflichtete Drnovsek teilweise bei. Es sei wichtig, dass es in der EU neben dem freien Waren- und Kapitalverkehr auch die Personenfreizügigkeit gelte. Allerdings müsse dies Schritt für Schritt” erreicht werden.
Auf die Frage, welche Verbündete Slowenien in der EU sehe, sagte Drnovsek: Ganz sicher Finnland.” Die kleinen und mittelgroßen Staaten seien wegen ihrer ähnlichen Probleme natürliche Partner”. Slowenien gehe aber nicht von fixen Partnerschaften aus, sondern suche die Zusammenarbeit mit allen Staaten auf einer Ad-hoc-Basis”. Auch Halonen sagte, dass die Kooperationsmöglichkeiten von der jeweiligen Sachfrage abhängen.
Die bilateralen Beziehungen bezeichneten Halonen und Drnovsek als ausgezeichnet”. Halonen fügte hinzu, dass die Kooperation auf gewissen Gebieten noch verbessert werden könnte. Drnovsek zeigte sich besonders beeindruckt von den finnischen Erfolgen im Bereich Wissenschaft und Technologie, von denen Slowenien lernen wolle.
Drnovsek wird in Helsinki von Wirtschaftsministerin Tea Petrin, Bildungsminister Slavko Gaber sowie Vertretern der slowenischen Hochschulen begleitet. Am Nachmittag wollte Drnovsek im Rahmen seines Staatsbesuches mit Ministerpräsident Matti Vanhanen zusammentreffen.
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