Das Rennen um das Wiener Nobelmodehaus Braun & Co geht in die Zielgerade. Der Wäschekonzern Palmers wird das Traditionshaus am Graben schließen und gibt die Mietrechte an die Immobilien-Tochter der Generali Versicherung, der Allgemeinen Immobilienverwaltungs GmbH zurück, bestätigte Palmers-Sprecher Dieter Riedlinger.
H & M am Standort interessiert
Nun muss die Generali-Tochter einen neuen Mieter für das unter Denkmalschutz stehende Verkaufslokal suchen. Wie das Nachrichtenmagazin Format in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, soll der internationale Textilkonzern H & M Braun & Co nachfolgen. H & M-Österreich-Geschäftsführerin Claudia Oswald will eine entsprechende Entscheidung nicht bestätigen. Es habe aber irgendwann Gespräche gegeben, so Oswald.
Wäscheshop mit Accessoires und Kosmetik
Neben dem Wiener Modehaus Popp & Kretschmer waren auch der deutsche Textilriese C & A an dem Nobelstandort in der Wiener City interessiert. H & M will in Österreich mit Wäscheshops starten, in denen auch Accessoires und Kosmetik angeboten werden und sucht dafür geeignete Standorte im Top-Lagen wie z.B. am Wiener Graben. Dass H & M mit einem Wäscheshop im Modehaus Braun & Co einziehe, wäre daher vorstellbar, so ein Branchenkenner.
Palmers hat die Führung des legendären Modehauses Braun & Co 2002 übernommen und kräftig in den Umbau investiert. Nach dem Rosenkrieg im Hause Palmers und dem Abgang von Langzeit-Chef Rudolf Humer beschloss die neue Führung sich von Braun & Co wieder zu trennen.
Vom k&k Hoflieferant zum H & M
E.Braun & Co wurden 1892 von den Brüdern Emanuel und Josef Braun gegründet und war ursprünglich ein Brautausstatter und eine Weißnäherei. 1911 wurde das Familienunternehmen von Kaiser Franz Josef zum k&k Hoflieferanten ernannt. Nach Geschäften in Karlsbad und Berlin wurde 1904 das Verkaufslokal am Wiener Graben gebaut.
Redaktion: Birgit Stadtthaler