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Schwan für „Verständigung zwischen Kulturen"

Die Kandidatin von SPD und Grünen für das Amt des deutschen Bundespräsidenten, Gesine Schwan, will sich für den Bereich Bildung und Erziehung stark machen.

„In einer immer unübersichtlicheren Welt müssen die Menschen mehr Fähigkeiten entwickeln, die Welt zu verstehen. Dann finden sie sich auch besser zurecht”, sagte die Präsidentin der Europa-Universität Frankfurt/Oder.

Als weiteren Schwerpunkt ihrer politischen Arbeit nannte sie „die Verständigung zwischen den Kulturen”. Zwar gebe es über die Menschen und Völker hinweg gemeinsame Wahrnehmungen, Bedürfnisse und Wünsche, aber diese würden nicht immer erkannt.

„Wir brauchen die Fähigkeit, in den anderen Ähnlichkeiten mit uns selbst wieder zu erkennen”, betonte Schwan. Nur so verliere man die Angst vor dem Fremden. Zudem strebe sie eine Stärkung der Zivilgesellschaft an. Initiativen der Menschen und unabhängige Organisationen könnten auf intelligente Weise helfen, Politik zu unterstützen. „Dann darf die Politik sie aber nicht als Störenfriede betrachten”, sagte die Politikwissenschaftlerin.

Sie betonte zugleich, sich keineswegs als „Zählkandidatin” bei der Wahl zum Bundespräsidenten zu fühlen. Nach der Fraktionsstärke hätten Union und FDP in der Bundesversammlung zwar die Mehrheit, aber die Wahl sei geheim. „Auch ich habe mich,wenn es um das Gesamtwohl der Demokratie ging, in der SPD häufig nicht an die Parteidisziplin gehalten”, betonte die 60-jährige Professorin.

Sie sei sicher, dass sie bis zur Wahl einige in der Union und der FDP zum Nachdenken bringe. Ihre Standpunkte werde sie nicht in jedem Punkt von den Parteiprogrammen der SPD und der Grünen abhängig machen.

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