Das Schönbrunner Orang Utan-Baby hat einen Namen: Maja, nach der frechen Trickfilmbiene, haben die Tierpfleger die am Samstag geborene Halbwaise getauft. Ihrem Vater Wladimir und Tante Nonia geht es übrigens gut. Sie blieben von jener Shigellen-Erkrankung verschont, der Majas Mutter Sirih und Tante Jungly am Wochenende erlegen sind, teilte am Freitag der Tiergarten mit.
Das kleine Orang Utan Mädchen ist nun knapp eine Woche alt. Die ausgebildete Tierpflegerin Jenny betreut die Kleine praktisch permanent. Alle zwei Stunden bekommt Maja ein Flascherl mit körperwarmer, spezieller Neugeborenenmilch, wie sie auch für menschliche Babys verwendet wird. Insgesamt ist die aus dem Gröbsten heraus.
Maja kommt möglicherweise in Münchner Zoo
Wie es mit dem kleinen Äffchen weitergeht, dürfte sich schon bald entscheiden: Im Münchner Zoo Hellabrunn gibt es nämlich eine spezielle Kinder-/Jugendgruppe für Orang Utans. Um diese kümmert sich eine Expertin, die auf jahrelange Erfahrung in der Aufzucht von Primaten hat und den Wiener Kollegen bereits zahlreiche Tipps gegeben hat, so eine Sprecherin zur APA. Dort wäre Maja sicher besser aufgehoben als bei ihrer Tante oder dem alten Vater. Entsprechende Verhandlungen laufen – und es schaut gut aus. Das Wohl des Tieres rangiert in der Wertigkeit der Schönbrunner Direktion weit vor einem möglichen Publikumsmagneten.
Keine Alternative wäre die Auswilderungsstation auf Borneo, die von Schönbrunn auch finanziell unterstützt und von Direktor Helmut Pechlaner schon öfter besucht wurde. Diese Einrichtung, die junge Orang Utans auf ein Leben in freier Natur vorbereiten soll, sei hoffnungslos überfüllt. Dieser Darstellung widerspricht Präsident Erich Goschler vom Österreichischen Tierschutzverein. Mitarbeiter erkundigten sich auf Borneo: dass für das Baby kein Platz vorhanden sei, wurde dementiert.
Affenhaus bleibt bis übers Wochenende geschlossen
In Wien bleibt das Affenhaus bis auf weiteres – auf jeden Fall über das Wochenende – für die Besucher geschlossen. Erst nach Abschluss aller Untersuchungen sei wieder ein Normalbetrieb möglich. Bezüglich der eindeutig nachgewiesenen Shigellen-Erkrankung arbeitet ein Expertenteam daran, den Infektionsweg nachzuvollziehen. Gefährdet sind übrigens nur Menschen und eben die Primaten. Berberaffen wiederum hätten von den Bakterien nichts zu befürchten.
Redaktion: Elisabeth Skoda