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EU-Rekordbuße gegen Microsoft

Die EU-Kommission will den weltgrößten Computerkonzern Microsoft wegen Marktmissbrauchs mit einem Bußgeld von fast einer halben Milliarde Euro bestrafen.

Das haben EU-Kommissionskreise am Dienstag in Brüssel bestätigt. Die Strafe ist die höchste gegen ein Einzelunternehmen verhängte Buße in der Geschichte der Europäischen Union. Die Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti wollte die Summe noch nicht bestätigen.

Morgen

Microsoft geht in Berufung

Das Strafgeld solle wie geplant am Mittwoch von der EU-Kommission beschlossen werden, so die Sprecherin. Thomas Lutz, Sprecher von Microsoft Österreich, hat am Dienstag bereits angekündigt, dass der Computerkonzern alle rechtlichen Möglichkeiten gegen die EU-Kommissionsentscheidung ausschöpfen werde. „Wir können das Bußgeld in dieser Höhe in keiner Weise nachvollziehen, zumal ein in den strittigen Punkten auch noch keine eindeutigen rechtlichen Standards gibt”, sagte der Sprecher am Dienstag zur APA. Der Computerkonzern betont aber, dass dies noch „kein Gerichtsurteil” sei, und hofft, dass es im „legislativen Prozess noch eine Einigung geben” könnte. „Den Gang vor die Gerichte haben wir noch vor uns und Bußgelder sind von den Gerichten schon häufig reduziert worden”, so der Sprecher.

Monopol bei Windows-Media-Player

Die EU wirft Microsoft vor, sein Monopol bei dem auf neun von zehn PCs installierten Betriebssystem Windows auszunützen, um seine Anwendungsprogramme besser vermarkten zu können. Dabei geht es in erster Linie um vorinstallierte Anwenderprogramme. Konkret geht es um den Windows Media Player. So klagen etwa die US-Firmen Apple und RealNetworks, ihre Software zum Abspielen von Audio- und Videodateien habe wegen der Verknüpfung des Media Player mit Windows auf dem Markt keine Chance. Außerdem verlangte die EU von Microsoft eine Offenlegung der Windows-Programmcodes für die Mitbewerber, damit diese bessere Anwendungen gestalten könnten.

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