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Korruptionsverdacht gegen Sharon

Der Korruptionsverdacht gegen den israelischen Ministerpräsiden-ten Sharon hat sich offenbar erhärtet. Mehrere Abgeordnete der Opposition forderten am Sonntag Sharons Rücktritt.

Den Berichten vom Samstag zufolge hält die ermittelnde Staatsanwältin Edna Arbel die Korruptionsvorwürfe für ausreichend begründet, um Anklage gegen den Regierungschef zu erheben.

Die endgültige Entscheidung darüber liegt allerdings nicht bei Arbel, sondern bei Generalstaatsanwalt Meni Masus. Dieser wird vermutlich erst in einigen Monaten über eine Anklageerhebung entscheiden. Arbels Empfehlung hat israelischen Rechtsexperten zufolge aber großes Gewicht.

Der Staatsanwaltschaft zufolge gebe es ausreichende Gründe für eine Anklage Sharons wegen Bestechlichkeit in Zusammenhang mit einem Immobiliengeschäft, berichtete der Zweite Kanal des israelischen Fernsehens am Samstag. In den Bestechungsskandal sei auch Sharons Sohn Gilad und der Immobiliengeschäftsmann David Appel verwickelt, der in Verbindung zu Sharons Likud-Partei stehe, hieß es in dem Bericht des Zweiten Kanals weiter. Die Staatsanwaltschaft hatte im Jänner damit begonnen, eine Anklage gegen Sharon zu prüfen. Damals hatte der 76-Jährige erklärt, er habe nicht die Absicht, wegen der Vorwürfe zurückzutreten.

Ein israelisches Gericht hatte bereits im Jänner Anklage gegen den prominenten Immobiliengeschäftsmann Appel wegen des Versuchs der Bestechung Sharons, dessen Stellvertreters im Regierungsamt Ehud Olmert, sowie Gilad Sharons erhoben. Appel soll Ende der 90er Jahre an Sharon und Olmert umgerechnet mehr als 2,06 Millionen Euro gezahlt haben, um sich ihre Hilfe bei Immobiliengeschäften zu sichern. Appel hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Er ist ein enger Freund der Familie Sharon und einer der großen Spendensammler für den rechts-konservativen Likud.

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