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Die reichsten Europäer wohnen in der Schweiz

Die reichsten Europäer sind in der Schweiz zu Hause. Die Reihung der fünf kaufkräftigsten Regionen: Zürich, Nordwestschweiz, Ostschweiz, Mittelland und der Region um den Genfer See.

In allen Fällen verfügen die Bewohner über etwa doppelt so hohe Kaufkraft wie der europäische Durchschnitt, geht aus einer Marktuntersuchung der deutschen Consodata Marketing Intelligence gemeinsam mit der österreichischen RegioData Research hervor. Das Armenhaus Europas ist Rumänien: die fünf ärmsten Regionen Europas liegen dort. Die Kaufkraft der rumänischen Bevölkerung erreicht nur rund ein Siebentel des Europa-Schnitts.

Der Wohlstandsvergleich umfasst 29 europäische Länder und 279 Regionen, wobei ein Kaufkraftindex am europäischen Schnitt (Europa=100) gemessen wird. Unter den zehn reichsten europäischen Gebieten finden sich, abgesehen von den schweizerischen Landesteilen, nur noch die Londoner City, Luxemburg und die Region um Oslo.

Unter den zehn ärmsten Regionen sind neben insgesamt acht rumänischen Gebieten auch zwei bulgarische angeführt. Die absolut ärmsten Europäer finden sich im Nordosten Rumäniens mit einem Kaufkraftindex von 13,4 Punkten. Kaum besser schneiden die Nachbarregionen im Nordwesten, Südosten, Süden bzw. im Zentrum mit Kaufkraftindizes zwischen 15,1 bzw. 16 Punkten ab.

Wie eklatant der Wohlstandsunterschied in Europa ist, zeigt ein Vergleich der reichsten und der ärmsten Europäer: Ein rumänischer Haushalt verfügt damit nur über 5 Prozent der Kaufkraft eines Schweizer Haushalts.

Die EU-Beitrittsländer holen bei der Wohlstandsverteilung auf, wenn auch weiterhin ein West-Ost-Gefälle zu beobachten ist. An der Spitze steht Tschechien, das in seiner stärksten Region – um Prag – mehr Kaufkraft aufweist als 29 Regionen in Westeuropa. Das Wohlstandsniveau in Slowenien liegt in der Skala auf gleicher Höhe wie die spanischen Regionen Galizien oder Andalusien. Auffallend ist in den Beitrittsländern laut RegioData-Geschäftsführer Wolfgang Richter auch die große Kluft zwischen reichen Städten und den ländlichen Regionen. In Westeuropa, wo die Landwirtschaft eine geringere Rolle spielt, sei diese Polarisierungstendenz nicht zu beobachten.

Ein Vergleich Österreichs mit seinen Nachbarregionen zeigt nach wie vor deutliche Unterschiede in der Kaufkraft. Gleichzeitig profitieren die Regionen zunehmend vom hohen Wirtschaftswachstum und den ausländische Direktinvestitionen, die dorthin fließen. Teile Sloweniens zählen zu den reichsten Regionen in Osteuropa, gut entwickelt haben sich auch die Regionen um Brünn und Budweis und langsam auch der Raum Bratislava. Aufholbedarf herrscht im Vergleich dazu noch in den ungarischen Gebieten an der Grenze zu Österreich.

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