AA

EU: Rato neuer Chef des IWF?

Die 15 EU-Staaten stehen geschlossen hinter dem Spanier Rodrigo Rato als Kandidaten für den Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF) stehen.

Auch Frankreich und Deutschland unterstützten die Kandidatur des früheren spanischen Wirtschaftsministers, verlautete am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Es werde erwartet, dass die irische EU-Ratspräsidentschaft spätestens an diesem Mittwoch verkünden werde, dass Rato als EU-Kandidat aufgestellt werde.

Die Ratspräsidentschaft führte unterdessen letzte Beratungen mit den EU-Hauptstädten, um die Bewerbung Ratos zu bestätigen. Aus Kreisen der Präsidentschaft verlautete in Brüssel, dieses Vorgehen ergebe sich aus den Äußerungen des französischen Wirtschafts- und Finanzministers Nicolas Sarkozy, der am Montagabend seinen Kandidaten Jean Lemierre zurückgezogen und Unterstützung für Rato signalisiert hatte. Auch Deutschland hatte zunächst hinter Lemierre gestanden.

Es werde keine offizielle Entscheidung der EU-Finanzminister über die europäische IWF-Kandidatur geben, hieß es. Stattdessen werde eine Erklärung der Präsidentschaft vorbereitet. Mit Überraschungen der letzten Minute wie beispielsweise dem Auftauchen eines neuen europäischen Kandidaten wurde in Brüssel nicht mehr gerechnet. Die Finanzorganisation sucht einen Nachfolger für den bisherigen Generaldirektor Horst Köhler, der in Deutschland für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert. Der IWF-Chefposten ist traditionell einem Europäer vorbehalten, während die USA den Weltbank-Direktor stellen.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • EU: Rato neuer Chef des IWF?
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.