EU-Besuch: Gaddifi sichert Frieden zu
Gaddaffi sagte nach einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi am Dienstag in Brüssel, Libyen wolle eine führende Rolle bei den Bemühungen um Frieden übernehmen. Er bekräftigte den Verzicht seines Landes auf Massenvernichtungswaffen und forderte die USA und China auf, diesem Beispiel zu folgen.
Prodi lobte den Verzicht Libyens auf Massenvernichtungswaffen. Damit verschafft sich Libyen Respekt in Europa und in der Welt, sagte er. Die EU sei entschlossen, Libyen so schnell wie möglich zu einem vollen Mitglied ihrer Partnerschaft mit den Mittelmeer-Anrainerstaaten (Barcelona-Prozess) zu machen.
Libyen ist ein Beispiel für alle anderen geworden, sagte der Revolutionsführer in einer Pressekonferenz mit Prodi. Ich hoffe, dass wir nicht durch irgendetwas Böses veranlasst werden, einen Schritt zurück zu machen. Libyen sollte eine Brücke zwischen Europa und Afrika werden, erklärte Gaddafi weiter. Er forderte Europa und die USA zu Investitionen in die libysche Erdöl- und Erdgasindustrie und weiteren wirtschaftlichen Partnerschaften auf. Die Ölförderanlagen bedürften dringend einer Modernisierung, fügte der Revolutionsführer hinzu.
Die Einwanderung aus Afrika nach Europa müsse friedlich gelöst werden, sagte Gaddafi. Europa brauche junge zusätzliche Arbeitskräfte aus dem Ausland. Dies müsse aber kontrolliert werden. Durch Treffen mit seinem Bruder Prodi seien die Fundamente für eine historische Tat gelegt worden, sagte Gaddafi.
Einen Durchbruch in den Beziehungen zwischen dem jahrzehntelang auf Grund von Sanktionen isolierten afrikanischen Land und der EU hatte es beim Gipfel der Afrikanischen Union (AU) in Syrte gegeben. An dem Ende Februar von Gaddafi ausgerichteten Gipfel der afrikanischen Staatsführer in der libyschen Wüstenstadt hatte EU-Kommissionspräsident Prodi teilgenommen.