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B: Polizei-Pannen in Dutroux-Haus

Im Prozess gegen Dutroux ist eine schwere Polizei-Panne ans Licht gekommen. Der Ermittler Bourlet belastete vor dem Schwurgericht im südbelgischen Arlon den Beamten Rene Michaux schwer.

Er hatte in den Jahren 1995 und 1996 insgesamt drei Hausdurchsuchungen bei Dutroux geleitet.

Dabei gelang es den Gendarmen jedoch nicht, das Kellerversteck ausfindig zu machen, in dem der vorbestrafte Vergewaltiger seine minderjährigen Opfer gefangen hielt. Die achtjährigen Mädchen Julie und Melissa mussten deshalb sterben, wie Zeugen bereits früher im Prozess aussagten.

Auch bei einer dritten Durchsuchung am Tag der Verhaftung Dutroux’, dem 13. August 1996, gingen die Beamten nach Aussage von Ermittler Bourlet nachlässig vor. So hätten sie zwar Briefe der zwölfjährigen Sabine im Haus des Angeklagten gefunden, in der das gefangene Mädchen auf das Kellerversteck hinwies; dennoch hätten die Gendarmen die Durchsuchung nach zwei Stunden ergebnislos abgebrochen. Erst 48 Stunden später und nach einem Geständnis Dutroux’ konnten Sabine und ihre Leidensgenossin, die 14-jährige Laetitia, aus dem Dutroux-Kerker befreit werden.

Dutroux hatte 1995 und 1996 in seinem Haus in Marcinelle bei Charleroi sechs Mädchen gefangen gehalten und missbraucht. Vier von den Kindern im Alter von acht bis 19 Jahren überlebten die Torturen nicht. Dem 47-Jährigen droht deshalb lebenslange Haft.

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