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Irak: Kämpfe in Najaf und Kerbala

US-Besatzungssoldaten und Anhänger des Schiitenführers Muktada al Sadr haben sich am Freitag in der Pilgerstadt Najaf wieder heftige Kämpfe geliefert.

Mehrere Explosionen waren zu hören, Dutzende Zivilpersonen flüchteten aus den umkämpften Stadtgebieten. Von zwei Orten stiegen schwarze Rauchsäulen auf. Die Gefechte begannen an einer Straße in Richtung Kufa, wo Sadr bei einem Freitagsgebet sprechen wollte. Beim vergangenen Freitagsgebet hatte er die Misshandlungen irakischer Gefangener durch US-Soldaten verurteilt und seine Anhänger aufgerufen, im Widerstand gegen die Besatzungsmächte durchzuhalten.

Nordöstlich von Bagdad explodierte eine Bombe vor dem Haus eines Stammesführers, der zusammen mit einer seiner Töchter bei dem Anschlag getötet wurde. Nach Angaben von Nachbarn arbeitete der Mann mit der US-geführten Koalition im Irak zusammen.

Auch in der Schiiten-Hochburg Kerbala ist es erneut zu Gefechten gekommen. Mindestens vier Iraker seien in Kerbala getötet und 13 weitere verletzt worden, teilte der Direktor des größten Krankenhauses der Stadt am Freitag mit. Aus US-Hubschraubern wurden Flugblätter abgeworfen, in denen Sadr aufgerufen wurde, den Aufstand seiner Miliz „Mahdi-Armee” zu beenden. Gegen den Prediger liegt im Zusammenhang mit der Ermordung eines Geistlichen ein Haftbefehl vor. Die US-Streitkräfte forderten die Bevölkerung per Lautsprecher auf, sich vom Stadtzentrum fern zu halten.

Die geistliche schiitische Führung von Najaf hatte am Mittwoch einem Sieben-Punkte-Plan zur Beendigung des bewaffneten Konflikts zwischen der Sadr-Miliz und den US-Truppen zugestimmt. Im Gegenzug sollte die juristische Verfolgung des Schiitenführers bis zur Einsetzung einer gewählten irakischen Regierung ausgesetzt werden.

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