Die Liste mit Einwendungen sei abgeschickt worden, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission am Montagabend. Bertelsmann teilte mit, die Bedenken der Kommission würden geprüft. Man sei zuversichtlich, zeigen zu können, dass die Fusion den Wettbewerb nicht behindern wird, hieß es in der schriftlichen Stellungnahme des Gütersloher Konzerns.
Die Auflistung von Einwendungen ist eine Standardprozedur in Wettbewerbsverfahren der EU und führt in der Regel zum Verkauf von Unternehmensteilen oder anderen Zusagen der Unternehmen, um doch noch die Zustimmung der Wettbewerbshüter zu erhalten. Bereits in den vergangenen Tagen war in Brüssel zu hören, dass die EU Bedenken wegen der Auswirkungen des Zusammenschlusses auf den Wettbewerb in der Musikindustrie, aber auch im entstehenden Markt für Online-Musik haben werde.
Die EU-Kommission hat bis zum 22. Juli Zeit, um über das Joint Venture zu entscheiden. Sony und Bertelsmann hatten die Elefantenhochzeit bereits im Dezember vergangenen Jahres angekündigt. Das neue Unternehmen mit Hauptsitz in New York soll Sony BMG heißen und zu je 50 Prozent im Besitz beider Konzerne sein. Mit einem Umsatz von rund vier Milliarden Euro wäre Sony BMG die Nummer zwei auf dem Weltmarkt hinter Marktführer Universal Music.