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Irak: Verletzte bei Explosion im Mausoleum

Der Schrein in der den Schiiten heiligen Stadt Najaf ist am Dienstag bei Gefechten zwischen US-Soldaten und Milizionären von Muktada al Sadr beschädigt worden.

Ein Projektil traf offenbar das innere Tor, das zum Grab von Imam Ali ibn abu Talib führt. Bei den Kämpfen in Najaf und dem benachbarten Kufa wurden mindestens neun Iraker getötet und 19 Menschen verletzt.

Die Kämpfer von Al Sadr warfen den US-Truppen vor, mit Mörsern auf die Moschee gefeuert zu haben. Der Fernsehsender Al Jazeera zeigte Bilder von Verletzten, die auf dem Gelände der Moschee lagen. Auch die Mauer schien beschädigt. Imam Ali war ein Schwiegersohn des Propheten Mohammed und ist der größte Heilige der Schiiten. Die Gefechte in Najaf werden von Schiiten auf der ganzen Welt mit großer Sorge betrachtet. Nach dem Abflauen der Kämpfe versammelten sich die Menschen an dem beschädigten Schrein.

Die US-Truppen versuchen nach eigenen Angaben in ihrem Vorgehen gegen Al Sadr jegliche Schäden an den heiligen Städten zu vermeiden. Der Geistliche hat sich im April offen gegen die USA gestellt, nachdem diese seine Zeitungen geschlossen und einen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatten.

In Najaf waren nach Tagesanbruch Explosionen und Schüsse zu hören. Bewohner sprachen von äußerst heftigen Gefechten. Nach Angaben des Hakim-Krankenhauses kamen sieben Menschen ums Leben, fünf weitere wurden verletzt. In Kufa berichtete eine Krankenschwester des Forat-el-Ausat-Krankenhauses von zwei Toten und 14 Verletzten. Vermutlich dürfte die Zahl der Opfer aber höher liegen, weil die Milizionäre ihre Toten und Verletzten oft nicht ins Krankenhaus bringen.

In der Innenstadt von Bagdad explodierte am Dienstag wieder eine Autobombe. Nach US-Militärangaben wurden bei der Detonation fünf Iraker verletzt, darunter ein zehnjähriger Bub, dessen Zustand als kritisch beschrieben wurde. Die irakische Polizei erklärte, Ziel des Anschlags könnte die australische Botschaft gewesen sein. Möglicherweise sei der Sprengsatz vorzeitig detoniert. Die Botschaft liegt rund 100 Meter vom Ort der Explosion entfernt. Es war nicht klar, ob es sich um einen Selbstmordanschlag handelte.

Bei einem Raketenangriff auf einen US-Stützpunkt nordwestlich von Bagdad wurde am Montag ein Soldat getötet. Vier weitere wurden verletzt, wie die US-Streitkräfte am Dienstag mitteilten.

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