Haiti: Politische Morde
Vor Journalisten in Kingston sagte Aristide, Tausende seien in Haiti umgebracht worden, weil sie die gewählte Regierung des Landes unterstützt hätten. Seit seiner Ausreise am 29. Februar habe sich die Lage noch dramatisch verschlimmert.
Anhänger seiner Partei würden von Anhängern der neuen Regierung getötet, in Säcke gesteckt und ins Meer geworfen. Aristide betonte, er betrachte sich weiterhin als der demokratisch gewählte Präsident des bitterarmen Karibiklandes.
Dem Sturz Aristides und seiner Ausreise waren wochenlange blutige Fehden bewaffneter Gruppen voran gegangen. Gegner des einstigen Priesters warfen Aristide Selbstherrlichkeit und Machtmissbrauch vor.
Unmittelbar nach der Ausreise Aristides, der nach Jahrzehnten der Diktatur zunächst allgemein als Garant für Demokratie gegolten hatte, war eine von den USA geführte multinationale Friedenstruppe auf Haiti eingetroffen, um dort für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Haiti erlebt zur Zeit die Folgen schwerer Überschwemmungen, bei denen mindestens 2000 Menschen umkamen.