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Frankreich: Chirac lehnt Gnadenerlasse ab

Nach dem antijüdischen Überfall auf eine junge Mutter hat der französische Präsident Jacques Chirac erstmals rassistische Straftaten von Gnadenerlassen ausgenommen.

Die Täter derartiger Übergriffe würden ausgeschlossen, ebenso wie Sexualstraftäter, sagte ein Sprecher des Elysee-Palastes am Montag in Paris. Bei dem traditionellen Gnadenerlass am Nationalfeiertag (14. Juli) wird für leichtere Straftaten die Dauer der Haft um einige Tage oder Monate verringert.

Sechs mit Messern bewaffnete Jugendliche nordafrikanischer Abstammung hatten am Freitag eine 23-jährige Frau mit einem Baby überfallen. Sie hatten sie für eine Jüdin gehalten und schlitzten ihre Kleidung auf, schnitten ihre Haare hab und schmierten ihr mit Filzstiften Hakenkreuze auf den Leib. Der Vorfall hatte landesweite Empörung ausgelöst, zumal keiner der anderen Passagiere des Zuges eingegriffen und der jungen Frau geholfen hatte.

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