Mehr als 100 Opfer wurden mit teilweise schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Der Zustand von 32 Verletzten wurde als kritisch beschrieben, die Zahl der Toten könnte daher weiter steigen. In unbestätigten Meldungen war von bis zu 100 Leichen die Rede gewesen
Etwa 70 Todesfälle sind bestätigt, sagte Verwaltungschef J. Radhakrishnan. Wir tun unser Bestes, um die Zahl der Opfer zu begrenzen. Die Nachrichtenagentur PTI berichtete, die meisten der ums Leben gekommenen Kinder seien zwischen vier und 13 Jahren alt gewesen. Fernsehsender zeigten Bilder des verkohlten Schulgebäudes in Kumbakonam im Bezirk Thanjavur. Kumbakonam liegt rund 300 Kilometer südlich von Madras am Ufer des Flusses Cauvery. Die verbrannten Leichen wurden in einem Raum des Hauses aufgereiht und dann einzeln abtransportiert. Vor dem Gebäude versammelten sich Hunderte Trauernde.
Nach ersten Ermittlungen brach das Feuer am Vormittag in der Schulküche aus, als dort das Mittagessen für die Kinder zubereitet wurde. Die Flammen griffen dann auf ein mit getrockneten Palmenblättern bedecktes Dach über, von dem Teile auf die Kinder niederstürzten.
Der Feuerwehr gelang es nach rund einer Stunde, das Feuer zu löschen. Rettungskräfte und Nachbarn versuchten verzweifelt, die Verletzten aus den Trümmern zu ziehen und in Krankenhäuser zu bringen. Offen blieb zunächst, ob die Schule über ausreichenden Brandschutz verfügte. Die Regierung Tamil Nadus hatte nach einem schweren Brand auf einer Hochzeit mit 59 Toten vor einigen Monaten angeordnet, dass alle öffentlichen Gebäude mit angemessenen Feuerschutz-Systemen ausgestattet werden müssen.
Radhakrishnan sagte, möglicherweise habe ein Kurzschluss zu dem Brand geführt. In der Schule wurden seinen Angaben zufolge 900 Schüler unterrichtet, es war jedoch nicht klar, wie viele von ihnen sich zum Zeitpunkt des Brandes in dem dreistöckigen Gebäude aufhielten. Radhakrishnan kündigte eine Untersuchung an.
Die indische Regierung kürzte im Rahmen ihres Reformprogramms in jüngster Zeit die Bildungsausgaben. Seitdem eröffnen im ganzen Land immer mehr Privatschulen, die häufig schlecht ausgestattet sind und nicht über Rauchmelder oder Feuerlöscher verfügen.