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Nahost: Fatah geht auf Distanz zu Arafat

Die Fatah-Organisation ist auf Distanz zu ihrem Führer Yasser Arafat gegangen. Ein Sprecher sagte, der Palästinenserpräsident sei seit Samstag "keine heilige Kuh" mehr.

„Die Leute haben ganz einfach die Nase voll“, sagte der palästinensische Vize-Minister für Zivilangelegenheiten, Abu Saida, am Sonntag dem israelischen Militärrundfunk. Arafat werde zwar noch immer als „Symbol des palästinensischen Kampfes“ respektiert. Womit die Menschen aber nicht mehr klar kämen, sei seine Art, die Autonomiebehörde zu führen.

Palästinenserpräsident Arafat beharrt unterdessen auf einem Verbleib des Ministerpräsidenten Ahmed Korei im Amt. Während einer neuen Krisensitzung der beiden Politiker am Sonntag in Ramallah sagte der Verhandlungsminister Saeb Erekat: „Arafat hat den Rücktritt Abu Alas (Korei) absolut zurückgewiesen.“ Auslöser für Koreis Rücktritt am Samstag war die angespannte Sicherheitslage im Gazastreifen. Erekat räumte eine „schwere Krise“ in der Autonomiebehörde ein, die überwunden werden müsse.

Arafat hatte am Samstag nach einer Welle von Entführungen die palästinensischen Sicherheitsdienste reformiert und einen Chefposten mit seinem Neffen Mussa Arafat besetzt. Gegen die Entscheidung gingen tausende Palästinenser auf die Straße.

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