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Serbien um Festnahme Mladics bemüht

Serbien scheint ernste Anstrengungen zur Auslieferung von einigen der meist gesuchten mutmaßlichen Kriegsverbrecher an das UNO-Tribunal in Den Haag zu unternehmen.

Das Londoner Institut für Friedens- und Kriegsberichte (IWPR) schreibt in seinem jüngsten „Balkankrisenbericht“ unter Berufung auf zwei hochrangige Quellen bei der serbischen Polizei und in der Regierung, dass die Belgrader Behörden intensiv um die Festnahme des ehemaligen bosnisch-serbischen Militärkommandanten Ratko Mladic bis Ende September bemüht seien.

Sollte Mladics Festnahme scheitern, so würden sich laut dem IWPR-Bericht die ehemaligen serbischen Generäle Nebojsa Pavkovic und Sreten Lukic freiwillig dem Haager Tribunal stellen. Das Institut berichtet unter Berufung auf Regierungskreise, beide hätten sich dazu bereit erklärt.

Pavkovic und Lukic waren im Oktober 2003 gemeinsam mit den beiden Generälen Vladimir Lazarevic und Vlastimir Djordjevic wegen Kriegsverbrechen im Kosovo angeklagt worden. Der serbisch-montenegrinische Außenminister Vuk Draskovic leitete Anfang Juli 2004 formal das Auslieferungsverfahren für die Generäle, von denen sich nur Djordjevic nicht im Land aufhält, ein. Das zuständige Belgrader Kreisgericht hat bis dato allerdings noch nicht die erforderlichen Schritte unternommen.

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