Die Männer im Alter zwischen 20 und 30 Jahre wurden Mittwoch Früh von Beamten einer Anti-Terror-Einheit der Polizei im Zentrum von London verhört. Sie waren am Abend in der Hauptstadt und drei weiteren englischen Städten festgenommen worden. Die Männer südasiatischer Abstammung stehen im Verdacht, Terroranschläge vorbereitet zu haben.
Die 13 Männer seien nach dem Anti-Terror-Gesetz von 2000 im Rahmen einer vorbereiteten und vom Geheimdienst unterstützten Aktion festgenommen worden, teilte die Londoner Polizei am Dienstagabend mit. Die Festgenommenen stünden im Verdacht, Terrorakte geplant oder dazu angestiftet zu haben. Der Einsatz sei Teil der umfassenden Anti-Terror-Ermittlungen von Polizei und Sicherheitskräften gegen den internationalen Terrorismus und dauere an.
Das BBC-Fernsehen berichtete, alle Verdächtigen stammten aus Südasien, einige von ihnen hätten vermutlich die britische Staatsbürgerschaft. Die Razzien stünden nicht direkt in Verbindung mit den jüngsten Fahndungserfolgen gegen das Terrornetzwerk El Kaida in Pakistan, die zu einer erhöhten Terrorwarnung in den USA führten. Am Sonntag warnte das britische Innenministerium vor einer ernsten terroristischen Bedrohung, nachdem die US-Behörden vor der Gefahr von Anschlägen auf Finanzplätze in Washington und New York gewarnt hatten. US-Heimatschutzminister Tom Ridge hatte am Sonntag die zweithöchste Alarmstufe für Finanzinstitute in New York, Washington und Newark ausgerufen.
Zwei der 13 Terrorverdächtigen wurden laut BBC bei einem bewaffneten Polizeieinsatz in Blackburn nordwestlich von Manchester gestellt. Weitere Verdächtige wurden im Nordwesten von London sowie in den zentralenglischen Städten Bushey und Luton gefasst. In Luton wurde laut BBC ein Cricket-Stadion abgesperrt. In der Stadt nordwestlich von London lebt eine große Gemeinde von Moslems aus südasiatischen Staaten.
Der britische Premierminister Tony Blair geriet in den vergangenen Tagen verstärkt unter Druck, nach den Terrorwarnungen in den Vereinigten Staaten die Gefahr terroristischer Anschläge im Königreich zu präzisieren. Die Warnungen in den USA erfolgten aufgrund beschlagnahmter Datenträger und Dokumente nach der Festnahme eines mutmaßlichen El-Kaida-Mitglieds in Pakistan. Das beschlagnahmte Material nennt offenbar mögliche Anschlagsziele in den USA und Großbritannien.
Bisher wurde die Sicherheit in Großbritannien jedoch nicht erhöht. Der Status erhöhter Alarmbereitschaft bleibt laut Innenministerium bis auf weiteres bestehen. Die Tageszeitung The Guardian berichtete am Mittwoch, Innenminister David Blunkett wolle die Anti-Terror-Gesetzgebung in den nächsten Monaten verschärfen.