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Sharon will nicht mehr Siedlungen aufgeben

Sharon hat nach Angaben aus Kreisen seines Büros verärgert auf die Forderung seines Stellvertreters reagiert, Israel müsse mehr jüdische Siedlungen aufgeben als geplant.

Die Äußerung von Vize-Ministerpräsident Ehud Olmert stehe im völligen Widerspruch zu der Haltung Sharons, hieß es am Donnerstag. Der einzige entscheidende Plan sei der Sharons, wonach bis 2005 alle 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen und vier der 120 Siedlungen im Westjordanland aufgegeben werden sollen. Weitere Räumungen könnten allenfalls in Friedensgesprächen ein Thema sein.

Olmert ist ein Parteifreund und enger Vertrauter Sharons. Dieser hat bereits in seiner Likud-Partei und in der Koalition mit Gegnern seines Abzugsplans zu kämpfen, die in der Siedlungsfrage keine Zugeständnisse an die Palästinenser machen wollen.

Olmert hatte am Donnerstag gesagt, Israel müsse letztlich mehr Siedlungen aufgeben als bisher geplant, wenn es ein jüdischer und demokratischer Staat bleiben wolle. Letztlich müssten zehntausende der 230.000 Siedler, die im Westjordanland und im Gaza-Streifen lebten, abziehen. Er warnte vor einer demographischen Zeitbombe, sollte Israel den Palästinensern angesichts ihrer Bevölkerungsentwicklung keinen eigenen Staat geben. Später schwächte Olmert im Fernsehen seine Äußerungen ab und erklärte, er halte weitere Räumungen „in der nahen Zukunft“ nicht für wahrscheinlich.

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