Diesem Gremium gehören der Münchner Journalist Hans Krieger als Vorsitzender sowie, als dessen Stellvertreter, der österreichische Autor und IG Autorinnen Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss und der Schweizer Gymnasiallehrer Stefan Stirnemann an. Der Rat will dem Grundsatz Geltung verschaffen, daß die Sprache dem Volk gehört, und die orthographische Selbstregulierung zurückgewinnen, hieß es am Sonntag in einer (in alter Rechtschreibung verfassten) Aussendung.
Angesichts der am Montag in Wien beginnenden Treffen von Spitzenbeamten, die über die Zukunft der Rechtschreibreform beraten und vor allem die Installierung eines eigenen Rats für deutsche Rechtschreibung vorbereiten werden, hieß es in der Aussendung der Reformgegner: Die Gründungsversammlung spreche den Kulturministern das Recht ab, eine weitere Rechtschreibkommission zu berufen, deren einzige Aufgabe es sein kann, das offenkundige Scheitern der Rechtschreibreform hinauszuzögern.
Die durch die Reform abgelöste alte Rechtschreibung sei allen, auch den Schülern, nach wie vor bekannt, eine Rückkehr zu ihr der einfachste, sicherste und wirtschaftlich vernünftigste Weg zu einer zweckmäßigen und modernen Orthographie, hieß es in der Aussendung.
Zu den Gründungsmitglieder des Rates gehören der Weilheimer Deutschleherer Friedrich Denk, der Verleger Walter Lachenmann, der Rechtswissenschafter Bernd Rüthers und der Lektoratsleiter Johannes Wasmuth. Als erste Ehrenmitglieder werden in der Aussendung u. a. Autoren wie die Österreicherin Elfriede Jelinek, Wulf Kirsten, Günter Kunert und Reiner Kunze, der Schweizer Verleger Egon Ammann, die Sprachwissenschafter Theodor Ickler (Universität Erlangen) und Werner Veith (Universität Mainz) und der ehemalige Direktor der Bayerischen Staatlichen Biliotheken Eberhard Dünninger genannt.