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Darfur: 1,2 Mio. Menschen auf der Flucht

Das Kürzel IDP ist das derzeit meist verwendete im gesamten Riesenstaat Sudan. Es bedeutet „Internal Displaced People“ und trifft damit auf 1,227.460 Menschen zu, die laut einer aktuellen Zählung der UNO im eigenen Land auf der Flucht sind.

Doch viele Tausend befinden sich noch auf Wanderschaft und konnten bisher nicht registriert werden. 150 Flüchtlingslager gibt es mittlerweile, in den so genannten „Camps“ herrschen trotz der aufopferungsvollen Hilfe der Hilfsorganisationen teilweise katastrophale Zustäde.

Die UNO hat mittlerweile Zugang zu rund 90 Prozent der Lager – „was aber noch lange nicht heißt, dass alle Menschen dort auch versorgt werden können“, berichtete Sabine Wartha, Leiterin der Caritas-Katastrophenhilfe in Nyala. „Das Problem ist: Die Leute flüchten meist als Stamm oder Dorf, und blieben dann irgendwo stehen.“ Besonders dramatisch sei die Situation in den schwer zugänglichen Camps an der Grenze zum Tschad.

In der Statistik der Vereinten Nationen drückt sich das verheerende Ausmaß der blutigen Vertreibungen durch die Janjaweed-Milizen in Darfur so aus: 62 Prozent der Flüchtlinge sind bisher mit Lebensmitteln versorgt worden, 53 Prozent erhielten Planen und Kanister, 36 Prozent haben Zugang zu sauberem Wasser, 18 Prozent wurde ein Mindestmaß an sanitärer Versorgung zuteil.

Essen bekommen die IDP vom „World Food Programme“ der UNO, lebenswichtige Utensilien für den Alltag werden unter anderem durch die österreichische Hilfsaktion „Nachbar in Not“ besorgt. Eine fünfköpfige Familie erhält Plastikplanen, Wasserkanister, Strohmatten, Seifen, Moskitonetze und Kochgeschirr. Mit dieser „Ausstattung“, die knapp mehr als 60 Euro kostet, soll den vertriebenen Familien über die rund sechsmonatige Regenzeit geholfen werden, die noch bis Ende Oktober andauern wird.

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