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Syrien: Test von chemische Waffen an Sudanesen?

Syrische Sondereinheiten haben im vergangenen Juni nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwoch) chemische Waffen gegen die schwarzafrikanische Bevölkerung von Darfur eingesetzt.

Die Aktion, die Dutzende Menschen das Leben gekostet habe, sei in Absprache mit der sudanesischen Regierung erfolgt. Die in Berlin erscheinende Zeitung beruft sich auf ihr vorliegende Unterlagen westlicher Geheimdienste.

Laut diesen Berichten hätten sich syrische Offiziere im Mai dieses Jahres in einem Vorort von Khartum mit Vertretern der sudanesischen Armee getroffen. Bei den Gesprächen sei es um die Frage gegangen, wie man die militärische Zusammenarbeit künftig ausweiten könne. Die syrische Delegation habe dem Sudan eine engere Kooperation auf dem Gebiet der chemischen Kriegführung angeboten. Dabei sei vorgeschlagen worden, die Wirkung der chemischen Kampfstoffe an den Rebellen zu untersuchen. Da sich Khartum im Mai in Friedensverhandlungen mit den Rebellen befand, habe die sudanesische Delegation offenbar dazu geraten, die Kampfstoffe an der schwarzafrikanischen Bevölkerung zu testen.

Wann der Einsatz begonnen habe, lasse sich nicht genau feststellen. Allerdings hätten sudanesische Augenzeugen in einem Artikel der arabischen Webseite „Ilaf“ vom 2. August von sonderbaren Vorgängen in Khartums Al-Fashr-Hospital berichtet. Im Juni seien urplötzlich mehrere Dutzend eingefrorener Leichen ins Krankenhaus gebracht worden. Sie hätten am ganzen Körper Verletzungen aufgewiesen, die auf einen Chemiewaffeneinsatz hindeuten.

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