Durch den Abbau von rund 3700 Stellen sollten 280 Mio. Euro eingespart werden, teilte das italienische Unternehmen am späten Montagabend mit.
Der Plan ist die entscheidende Voraussetzung für einen von der Regierung garantierten Überbrückungskredit in Höhe von 400 Mio. Euro. Damit soll der Finanzbedarf der staatlich kontrollierten Fluggesellschaft in den kommenden Monaten gesichert werden.
Alitalia erklärte, auf das Geld sofort zuzugreifen. Zu früher bekannt gegebenen Plänen, das Unternehmen in einen Flug- und einen Servicebereich aufzuspalten, äusserte sich das Alitalia-Direktorium in seiner Erklärung nicht.
Plan für Aufspaltung
Alitalia brauche noch mehr Zeit sowie weitere Treffen mit den Gewerkschaften, bevor die Fluggesellschaft die Pläne für die künftige Eigentümerstruktur abschliessen könne, teilte Alitalia mit. Aus verhandlungsnahen Kreisen verlautete, der Aufspaltungsplan sei noch aktuell.
Möglicherweise solle es Ende der Woche ein Treffen bei Ministerpräsident Silvio Berlusconi geben, teilte die Presseabteilung von Alitalia mit. Dann könnten weitere Gespräche zwischen Cimoli und den Gewerkschaften stattfinden. Auch das Direktorium will eigenen Angaben noch einmal am 28. September zusammenkommen, um die Geschäftsergebnisse zu bewerten.
Am Wochenende hatte als Letzte grössere Angestelltengruppe das Kabinenpersonal dem Rettungsplan zugestimmt. Alitalia hatte zunächst die Streichung von etwa 5000 der insgesamt 20©700 Arbeitsplätze geplant, war damit aber letztlich am massiven Widerstand der Gewerkschaften gescheitert.
Gewerkschaften lehnt Pläne zur neuen Struktur ab
Die Konflikte mit den Gewerkschaften drohen die Verhandlungen um die Sanierung zu bremsen. Durch
Die Gewerkschaften kritisieren die geplante Aufteilung des Unternehmens in eine Alitalia Fly für den eigentlichen Flugbetrieb und in eine Alitalia Service für Wartung und Bodendienstleistungen vor. Die Gewerkschaften drängen, dass die beiden Gesellschaften unter Kontrolle einer Staatsholding gestellt werden. Die Holding soll die beiden Gesellschaften vor weiteren Umstrukturierungen bewahren, hieß es in römischen Gewerkschaftskreisen.
Nicht nur die Bedenken der Gewerkschaften, auch die Beziehungen zum bisherigen Partner Air France machen Alitalias Geschäftsführer, Giancarlo Cimoli, zu schaffen. Der Präsident der französischen Airline, Jean-Ciryl Spinetta, nahm am Montagabend nicht wie geplant an der Sitzung des Alitalia-Verwaltungsrats teil. Indiskretionen zufolge protestierte Spinetta somit gegen Cimoli, der die Beziehungen der angeschlagenen Fluggesellschaft mit Air France noch überprüfen will.
Die bisherigen Vereinbarungen mit Air France seien zum Nachteil der Italiener, deshalb müsse die Partnerschaft neu verhandelt werden, hatte Cimoli kürzlich betont. In zwei oder drei Monaten, wenn der Sanierungsplan angelaufen ist, wird entweder eine Lösung gefunden, oder die Allianz wird beendet, so Cimoli, der angeblich eher an einer Allianz mit Lufthansa interessiert ist. Seine Worte hatten Indiskretionen zufolge Spinetta verärgert.