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Schweiz: Nationaler Protesttag gegen Stellenabbau

„Jetzt reicht’s: Zeigt den Kaputtsparern die rote Karte“ - unter diesem Motto haben Gewerkschaften und Berufsverbände am Donnerstag in der Schweiz einen nationalen Protesttag durchgeführt. Landesweit wurde gegen den Abbau im öffentlichen Dienst protestiert.

In Bern fand eine Protestversammlung des Bundespersonals statt, rund 200 Personen versammelten sich im Restaurant „National“. Mit dabei waren unter anderem der Personalverband des Bundes (PVB), die Gewerkschaft VPOD, Transfair, der Zollverband garaNto und Swisspersona (Militärpersonal). Laut Hans Müller vom PVB machten die fünf Verbände zum ersten Mal gemeinsam mobil.

Das Bundespersonal akzeptiert das Entlastungsprogramm©04 des Bundes nicht. Der Bund werde mit seinem Abbauprogramm, das insgesamt 5000 Stellen koste, zum grössten Arbeitsplatzvernichter der Schweiz, sagte Corinne Schärer vom VPOD. Der nationale Protesttag sei ein Auftakt zu weiteren Protesten.

Schweiz-weit riefen 17©Gewerkschaften und Berufsverbände des Service public gemeinsam dazu auf, gegen die Sparpläne von Bund, Kantonen und Gemeinden zu protestieren. Die Verbände vertreten insgesamt 330©000 Mitglieder. Zum Auftakt des Protesttages verteilten Gewerkschafter vor dem Bundeshaus in Bern Flugblätter an Parlamentarier.

Teile des Personals der Stadt Bern schlossen sich dem Protest des Bundespersonals an. Am Vormittag wurden beim städtischen Alters- und Pflegeheim Kühlewil, bei der Stadtgärtnerei und im Abfuhrwesen halbstündige Protestpausen eingelegt, wie Schärer sagte. Bei den städtischen Verkehrsbetrieben BERNMOBIL gelte den ganzen Tag Dienst nach Vorschrift.

In Genf streikten die Lehrer, einige Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung und das Pflegepersonal. Am Nachmittag sollte eine grosse Demonstration stattfinden. Die Polizei sagte eine symbolische Teilnahme zu. Die Polizisten würden aber auch bei der Demonstration ihre Aufgaben wahrnehmen, sagte Jean-Marc Widmer, Präsident der Personalunion des Polizeikorps.

In St. Gallen demonstrierten unter dem Motto „Uns geht die Luft aus“- rund 30 Personen beim kantonalen Baudepartement gegen den geplanten Personalabbau. WWF-Vertreter deponierten symbolisch einen vertrockneten Bonsai-Baum beim Verwaltungsgebäude.

Aktionen fanden auch beim Kantonsspital und bei der EMPA statt. Am Mittag versammelten sich rund 70 Personen am Hauptbahnhof zu einer Kundgebung.

Ähnliche Aktionen fanden in zahlreichen andern Schweizer Städten statt. Im Kanton Waadt sagten die Gewerkschaften für 17.00©Uhr eine Demonstration im Zentrum von Lausanne an. In Zürich sollte die Kundgebung um 17.30©Uhr beginnen.

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