Sie sprachen von einem SPÖ-Planungsdebakel. Das Projekt – die Fertigstellung ist für 2007 geplant – sei demnach in seiner vorliegenden Form abzulehnen.
In Wien leide der Verkehr immer mehr unter einer Zunahme der Pendlerzahlen. Allein 21.000 Personen kommen demnach täglich aus der westlichen Umgebung der Bundeshauptstadt ins Wiental. Die Idee, den Verkehr durch ein Einbahnsystem zur geplanten Park&Ride-Anlage in Hütteldorf zu dirigieren, führe zu zusätzlichen Belastungen für Anrainer und Umwelt. Weiters führe das Projekt faktisch zu einer Talsperre – dies angesichts der Tatsache, dass mit dem geplanten Lainzer Tunnel ohnehin schon die Fläche des Wientals unter starkem Nutzungsdruck stehe.
“SPÖ fährt über Wien drüber”
Außerdem müsse man durch Wohngebiet fahren, um zur Anlage zu kommen, sagte Wolfgang Gerstl, Verkehrssprecher der Wiener ÖVP. Damit entscheide sich die SPÖ gegen den Wunsch der Anrainer. Auch die Grünen üben Kritik: Die SPÖ fährt über die Wiener drüber, empörte sich Umweltsprecher Rüdiger Maresch. Alle drei Parteien lehnen daher den geplanten Standort der Park&Ride-Anlage ab, wie auch der Verkehrssprecher der Wiener FPÖ, Herbert Madejski, bekräftigte.
Eine Verlegung des Standorts von Hütteldorf ins nahe Auhof oder Purkersdorf in Niederösterreich sei sinnvoller. So könne der Verkehr schon an der Stadtgrenze beziehungsweise an der Schnellbahnstation Purkersdorf aufgefangen werden. Die Grünen sprachen sich nur für Purkersdorf aus. Der Standort Auhof würde, so Maresch, auch zu Belastungen führen.
Erdberg als gutes Beispiel
Grundsätzlich seien Park&Ride-Anlagen dazu da, um die Pendler möglichst weit vor der Stadtgrenze zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu animieren, so die Oppositionsparteien unisono. Laut den Wiener Grünen sei die Förderung eines Stellplatzes in Hütteldorf mit 18.100 Euro eine Goldgrube – zumindest für die Errichter, mutmaßt Maresch.
Die Park&Ride-Anlage in Erdberg zeige hingegen, dass eine solche durchaus ihren Zweck erfüllen könne, wenn der Standort stimme. Diese Anlage bestätige die Folgerichtigkeit der Strategie, die zunehmende Zahl von Autopendlern vor der Stadtgrenze, wenigstens aber an der Stadtgrenze auf die Öffis zu bekommen.